Die Kirche in Abbendorf
Gotischer Backsteinbau mit flachgedecktem Schiff und fünfseitigem asymmetrischem Ostschluss, Anfang 16. Jh. Eine der seltenen in Backstein errichteten spätmittelalterlichen Dorfkirchen der Prignitz, frühbarock erneuert 1662 (Inschrift im Spitzbogenfeld der Eingangstür). 1736 Neubau des Fachwerkturms an der Westseite, instandgesetzt 1852 und 1999/2000. An der Südseite zwei Portale, das Schiffsportal dreifach gestuft. Innenraum 1995 restauriert. 2016 Instandsetzung der Fassaden.
Innen Altaraufsatz als zweigeschossiger Aufbau mit Doppelsäulen und Gemälden von 1680, 1878 erneuert. Hölzerne Kanzel von 1685. Glasfenster mit gemalten Medaillons. 1992 Freilegung von Weihekreuzen.
Die Orgel 1878 von Friedrich Hermann Lütkemüller aus Wittstock.
Das Weihekreuz ist ein aus gebogenen Linien gebildetes Kreuz, das von einem Kreis umschlossen und in roter Farbe gefasst ist. Der Kreis sollte die Unendlichkeit Gottes symbolisieren, die Farbe das Blut des am Kreuz gestorbenen Jesus. Mit solchen Kreuzen wurden romanische und gotische Kirchen vom Bischof geweiht. Sie wurden an zwölf Stellen der Innenwand jeder Kirche angebracht, um damit auf die zwölf Apostel zu verweisen.
Text und Foto: © Lukas Verlag