Die Kirche in Wutike
Einschiffige, spätgotische Feldsteinkirche, 15. Jahrhundert mit Westquerturm in Schiffsbreite; der östliche Fachwerkanbau etwa Dorfkirche Wutike 1630; Turm mit Quersatteldach und blendengeschmückten Staffelgiebeln in Backstein; an Nord- und Westseite je ein stichbogiges Portal, von Backstein eingefasst.
Die Rechteckfenster stammen vom Umbau im 17. Jahrhundert. Innen flache Putzdecke, zwischen Turm und Schiff zwei spitzbogige zugesetzte Öffnungen, Emporen aus dem 17. Jahrhundert im Westen und Osten (Gemälde mit Passionsszenen in den Brüstungsfeldern). Altaraufsatz in Spätrenaissance von 1630 (1970 restauriert), das Hauptbild der Kreuzigung von ionischen Säulenpaaren flankiert; in den Wangen und auf den Postamenten Brustbilder der Evangelisten, zwischen den Säulenpaaren Stifterwappen.
Aus der gleichen Zeit die polygonale Kanzel und das Patronatsgestühl; barocker Taufengel; zwei Schnitzfiguren: Maria und Johannes der Täufer und Gemälde der heiligen Familie, Mitte des 18. Jahrhunderts. In der Sakristei sechs ovale Wappenscheiben von 1708. Die Orgel wurde 1890 von Albert Hollenbach aus Neuruppin gebaut.
Text: © Lukas Verlag
Kirchengeschichte
Anfang des 14. Jahrhunderts gab es einen "Vizepfarrer" in Wutike. Nach Einführung der Reformation wurde Wutike 1557 Mutterkirche in der Superintendentur Kyritz. Die Pfarrerliste umfasst beinahe lückenlos bis 1996 23 Namen. Dann wurde die Pfarrstelle aufgelöst und von Dahlhausen verwaltet. Das alte Fachwerkpfarrhaus mit Rokoko-Haustür wurde verkauft.
Der letzte Patron war bis 1945 Werner von Platen.
Text: K.-E. Selke