Kirche
Nachdem 1666 die alte Kirche abgebrannt war, wurde 1673-1696 die neue von Anton Reinhardt als Zentralkirche in Form eines griechischen Kreuzes errichtet (erste Zentralkirche der Mark). Ursprünglich St. Georg genannt, trägt sie jetzt den Namen Kreuzkirche. Über achteckigem Kuppeldach ist ein achteckiger Turm mit geschweifter Haube und geschlossener Laterne. Auch der Hauptraum ist achteckig und hat vier kurze Kreuzarme. Die schlichte Gliederung durch Eckbänder und hohe rundbogige Fenster ist wirkungsvoll.
Ebenfalls von großer Wirkung ist der steile Innenraum mit seiner nüchternen Originalausstattung. Der freie Hauptraum ist mit achtseitigem hölzernem Klostergewölbe, die Kreuzarme mit Stichkappentonnen gedeckt. Der östliche Kreuzarm (Sakristei) ist durch die Altarwand mit seitlichen, von korinthischen Säulen flankierten Durchgängen verstellt. Darüber befindet sich die Orgelempore mit der Orgel, 1893 von Albert Hollenbach.
In den übrigen Kreuzarmen stehen zweigeschossige Emporen mit korinthischen Säulen, in den Brüstungsfeldern Bibelsprüche. Kanzelaltar, Ende des 17. Jahrhunderts, am polygonalen Kanzelkorb gewundene Ecksäulchen, darunter Altarbild des Abendmahls, mit genrehaften Begleitfiguren. Neugotischer Taufstein, um 1870. Großes Sandsteingrabmal Ernst Bleichert Giese (+1775) in Form einer drapierten Urne.
Kirchengeschichte
Bei Einführung der Reformation 1541 gehörte Neustadt zur Pfarre in Köritz. 1558 bekam es seinen ersten eigenen (lutherischen) Pfarrer. Die Pfarrerliste der Kirchengemeinde Neustadt umfasst bis 1998 20 Namen. 1697 kam auch eine reformierte Kirchengemeinde dazu. Ihre Pfarrerliste umfasst bis 1827 13 Namen. Dann wurden beide Gemeinden vereinigt.
Unter den Pfarrern ist Hermann Wauer zu erwähnen, der von 1926 bis 1952 amtierte und im Kirchenkampf 1933-1945 Kreispfarrer der Bekennenden Kirche war. Er starb im Amt (1945 war er zugleich Superintendent des Kirchenkreises Wusterhausen geworden) und wurde auf dem Neustädter Friedhof begraben. Seit der Pensionierung des letzten Pfarrstelleninhabers (1998) ist die Pfarrstelle nicht mehr besetzt. Das Pfarrhaus wurde verkauft.
Die Kirchengemeinde besitzt in der Robert-Koch-Str. noch ein Gemeindehaus.
Text: K.-E. Selke