Die Kirche in Nackel

Ev. Kirche Nackel
Foto: © Lukas Verlag

Im Kern spätgotischer Feldsteinbau mit polygonalem Abschluss. Der Chorsockel aus stärkerem, unregelmäßigen Mauerwerk. Nach Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche 1685-1691 wieder hergestellt. Die Nordwand wurde um 1881 mit einer kleinen neugotischen Vorhalle in Backstein versehen. Westjoch und verbretterter Turmaufsatz aus Fachwerk vermutlich aus dem 18. Jahrhundert; ebenso die südlich angebaute Herrschaftsloge, die zum Schiff in zwei Halbkreisbögen geöffnet ist.

Darunter eine Marmorgedenktafel für Emil von Hagen (+1840) und seine Ehefrau Caroline, geb. von Schenkendorf (+1854). Hufeisenempore mit Orgel, 1828 von Tobias und Friedrich Turley aus Treuenbrietzen erbaut. Taufständer, Berliner Eisenkunstguss um 1820. Im Altarraum seit 1996 kleine Zweitorgel (ca. 1965 von Walcker).

Kirchengeschichte

Bereits 1319 als Pfarrdorf genannt, wird Nackel mit Einführung der Reformation Mutterkirche im Kirchenkreis Wusterhausen/Dosse mit den Tochterkirchen Läsikow und Wutzetz.

Die Pfarrerliste umfasst von 1540 bis 1935 lückenlos 15 Namen. Von 1935 bis 1950 wurde Nackel von Segeletz, 1950-1965 von Rohrlack und seitdem erneut von Segeletz verwaltet. Die Pfarrstelle wurde 1975 aufgehoben; seitdem gehören Nackel und Läsikow zu Segeletz und Wutzetz zu Friesack. Das alte Pfarrhaus steht bis auf den Gemeinderaum leer und verfällt.

Letzter Patron war bis 1945 Rittmeister a. D. von Quast auf Vichel.

Text: K.-E. Selke