Die Kirche in Mellen
Die evangelische Dorfkirche Mellen ist ein flachgedeckter Feldsteinbau im gotischen Stil aus dem frühen 14. Jahrhundert.
1490 erhielt sie ein neues Dachwerk und im Jahr 1628 einen Giebel mit Zierfachwerk aus Ziegel. Die Fenster wurden barock verändert und das Westportal verschlossen. Ursprünglich verfügte die Kirche über einen holzverkleideten Turm im Westen, dieser wurde jedoch 1982 abgerissen. Im Jahr 2003 wurde das gesamte Gebäude instandgesetzt.
Im Inneren verfügt die Kirche über einen spätgotischen Schnitzaltar aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Er zeigt eine Madonna mit Strahlengloriole und in den Seitenflügeln sind Heilige in zwei Reihen übereinander dargestellt. Stilistisch ist der Altar durch den Künstlerkreis um den fränkischen Bildschnitzer Tilman Riemenschneider beeinflusst. Das Kirchengestühl mit ausgeschnittenen Bankwangen stammt von 1579. Rechts vom Altar steht hinter der Kanzel der „Preesterstohl“. Besonders ist auch die Klappbank - sie befindet sich im abgegrenzten Bereich des Altars. Für müde Momente oder als Ablage für diverse Materialien, damit nicht immer alles auf dem Altar herumliegt?
Und noch etwas ist einzigartig an der Mellener Kirche: sie hat keinen Strom. D.h. keine Heizung (früher brachten die Gottesdienstbesucher selbst Kerzen mit) und keine Möglichkeit, die Gottesdienste mit moderner Technik zu gestalten. Es sei denn, die Pfarrperson bringt akkubetriebene Gerätschaften mit.
Seit Dezember 2023 hängt die große Glocke wieder an einem Glockenstuhl, fast an derselben Stelle an der der früher der Turm gestanden hatte.