Offene Kirche

Die Kirche in Mankmuß ist täglich von Ostern bis zum Reformationstag geöffnet.

Die Kirche in Mankmuß

Inschrift über dem Südportal
Inschrift über dem Südportal

Die Kirche des Dorfes, ein flachgedeckter Feldsteinsaal mit Backsteinkanten entstand um 1500. Der östliche Chorschluss ist im Inneren halbrund, außen in drei Seiten eines Achtecks gestaltet.

Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg musste sie von Grund auf erneuert werden, worauf eine wappengeschmückte Inschrift über dem Südportal hin weist:

Inschrift:
„Anno 1696 ist diese Kirche
von der Hoch Wohlgeborenē
Frauen Frauen
Katharina Elisabeth
v. Capellen des Stifts Havelbe Seniori
Catten Wittib auf diesem alten u. über 100 Jahr
wüst gelegenen Grund ganz neu erbauet worden.“

Freie Übertragung der Inschrift:
"Im Jahr 1696 wurde diese Kirche von der hoch wohlgeborenen Frau Katharina Elisabeth von Capellen, der Witwe des Seniors [und Domherren] des Stifts Havelberg [Melchior von] Katte, auf diesem alten und über 100 Jahr wüst gelegenen Grund ganz neu erbaut."

Weitere Infos:
Catharina Elisabeth von Capellen aus dem Hause Manckmuß (7.6.1650 - 9.6.1724)
Melchior von Katte (1637 - 6.5.1672)
Eheschließung am 22.8.1670 in Mankmuß

Aus dieser Zeit stammt auch der Turmaufsatz aus Fachwerk mit einer geschlossenen, schiefergedeckten und geschweiften Haube. Der Innenraum ist eher schlicht gehalten. Einziger Schmuck des Kanzelaltars sind die Bildnisse der vier Evangelisten auf den Feldern des Kanzelkorbes. Zuvor waren hier geschnitzte Figuren angebracht; sie sind gegenwärtig nicht aufzufinden.

Die Trägerfiguren für den Schalldeckel der Kanzel wurden 2021 von Anobienbefall befreit und sollen künftig restauratorisch bearbeitet werden. Sie stehen jetzt auf dem Altarpodest. Der Schalldeckel ist gegenwärtig nicht aufzufinden.

Innenansicht Mankmuß
Innenansicht Mankmuß
Ein Orgel-Neubau erfolgte 1966 durch Wilhelm Sauer aus Frankfurt (Oder). Erhalten blieb eine im Jahr 1700 von Chr. Heinze gegossene Bronzeglocke.

Bei denkmalpflegerischen Arbeiten wurden 1992 zwischen den Apsisfenstern Reste barocker Wandmalereien entdeckt , die durch eine Restauratorin freigelegt und fixiert wurden. Sie sind durch Japanpapier abgedeckt und gegenwärtig nicht sichtbar.

Die Fachwerkkonstruktion des Turmes wurde in zwei Bauabschnitten 1996 und 2000 komplett überarbeitet. Wenige Jahre später konnten das Dachtragwerk und die Holzbalkendecke des Kirchenschiffes ertüchtigt und die Dacheindeckung erneuert werden. Der Innenraum wurde neu ausgemalt.

Das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk war ursprünglich verputzt; unter dem brüchigen und weitgehend hohl liegenden Quaderputz des 19. Jahrhunderts sind nun größere Restflächen des mittelalterlichen Putzes sichtbar geworden. Diese wurden gefestigt und neben einem teilweise neu aufgetragenen zweilagigen Kalkputz konserviert. Eingeputzte Feldsteinkirchen sind in der Prignitz nur noch sehr selten zu sehen.