Die Kirche in Groß Welle
Frühgotischer Feldsteinquaderbau von 1276 (d). Die Portale an Nord- und Südseite aus Backstein, mit starken Rundstabprofilen wechselseitig glasiert/unglasiert. Der umlaufende Sockel ebenfalls mit glasierten Formsteinen. Die Ostwand mit hoher, gestaffelter Dreifenstergruppe, in den Giebel hinaufreichend mit Spitzbogenblenden und Blendenkreuz. In Nord- und Südwand je vier bauzeitliche Spitzbogenfenster. Die Sakristei im Nordosten abgebrochen. Vom schiffsbreiten Westturm nur das Untergeschoss ausgebaut. Das Dachwerk mit Inschrift von 1623 (i) in Kiefernholz mit Spitzsäulen und Mittelunterzug, die Streben und Kehlbalken geblattet. Instandsetzung von Dach und Fassade 1992.
Der Innenraum ursprünglich von halbkreisförmiger Holztonne überdeckt, im Dachraum am Ostgiebel mittelalterliche ornamentale Malerei erhalten. Die Rundbogenöffnung vom Schiff zum Turmstumpf zugesetzt. Spätmittelalterliches Sakramentshäuschen mit Tür. Die Empore von 1710, der Kanzelaltar von 1736, vermutlich von Heinrich Joachim Schultz, Havelberg.
Die Orgel 1884 von Wilhelm Remler aus Berlin.
In der Friedhofsmauer zinnenbekröntes spätgotisches Backsteinportal.
Text und Foto: © Lukas Verlag