Die Kirche in Brüsenhagen

Die Fachwerkkirche von 1678 war früher ein Bau mit putzfreier, gemusterter Ausmauerung und polygonalem Ostschluss mit einem bretterverkleideten Fachwerkturm auf dem Westende. Dieser blieb erhalten, während die Kirche 1972 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.

Der wertvolle gotische Flügelaltar ("Achatiusaltar") mit zwei Schnitzfiguren vom Anfang des 16. Jahrhunderts, Anna selbdritt darstellend, befindet sich seit 1978 restauriert in der Kyritzer St. Marienkirche.

Die Glocke im Turm wurde 1852 von Klagemann in Berlin gegossen.

Text und Foto: © Lukas Verlag

Sanierung und Umbau des Kirchturmes in Brüsenhagen als multifunktionales Dorfgemeinschaftshaus.

Mit diesem ersten Sanierungsschritt wurde 2017/2018 unter der Regie des Planungsbüros IBS aus Bad Wilsnack die Außenhülle (Dach, Turm-Verschalung und Fachwerkwände) des Kirchturmes aus dem Jahre 1678 baulich gesichert (gemäß dem der Kirchengemeinde vorliegendem Schadensgutachten der Architekten Holzrichter Planen und Bauen, Breitenfeld) und das Gebäude mittels Fenster- und Türöffnungen im Ostgiebel für eine öffentliche Nutzung (neben den regelmäßigen Gottesdiensten alle 3-4 Wochen) hergerichtet.

Die Kosten beliefen sich auf gut 84.000 €, knapp 75 % davon wurden durch LEADER-Mittel aufgebracht. Jeweils zehntausend Euro brachten Kirche und Förderverein auf.

Der Kirchturm soll im Zuge der weiteren Innensanierung nicht nur als Gotteshaus fungieren, sondern er soll allen Bürger*innen (ob jung oder alt) als Ort der Begegnung und Verständigung offen stehen. Gleichzeitig soll er als kultureller Veranstaltungsraum über den Ort hinaus die Region bereichern und Kulturinteressierte sowie Touristen ansprechen. So findet die alljährliche Preisverleihung des Literaturpreises Nordost im Kirchturm statt.

Text: Rouven Obst

Kirchengeschichte

1333 Mutterkirche, 1541 Tochterkirche von Vehlow, das Pfarrhaus war 1541 bereits verfallen (Inspektion bzw. Kirchenkreis Kyritz, seit 1968 Kyritz-Wusterhausen, seit 2016 Kirchenkreis Prignitz). 1974 wurde Brüsenhagen aus dem Pfarrsprengel Vehlow ausgegliedert und mit dem Pfarrsprengel Wutike dauernd verbunden. Verwaltet wird es seit 2004 von Kolrep.

Letzter Kirchenpatron war bis 1945 Dr. von Blumenthal.

Text: K.-E. Selke