Die Kirche in Großderschau
Quersaalkirche, 1780-85 auf Befehl Friedrichs des Großen im ehemals Friedrichsdorf genannten Ort für die Bewohner von neun Kolonistendörfern: Neben Friedrichsdorf: Alt- und Neugarz, Brenkenhof, Raminsgut, Friedrichsbruch, Groß- und Kleinderschau, Jühlitz und Rübehorst errichtet. Deswegen wurde sie mit 700 Sitzplätzen ungewöhnlich groß angelegt.
An der südlichen Langseite quadratischer Turm mit Spitzhelm, im Norden niedriger Sakristeianbau. Typologisch mit der Potsdamer Garnisonkirche verwandt. Das Äußere durch gequaderte Putzlisenen gegliedert, die segmentbogigen Fenster zweireihig. Innen an drei Seiten zweigeschossige Hufeisenempore, deren Stützen die flache Decke tragen. An der Nordwand Kanzel, darunter freistehender hölzerner Kastenaltar (aus der Erbauungszeit).
Die Sandsteintaufe fertigte Steinmetzmeister Conrad aus Hohenofen. Die Orgel wurde 1859 vom Wittstocker Orgelbauer Friedrich Hermann Lütkemüller erbaut. Bemerkenswert ist, dass die Kirche in Nord-Süd-Richtung, statt wie üblich in Ost-West-Richtung steht.
Kirchengeschichte
1800 wurde Friedrichsdorf/Großderschau in die Kolonistenkirche bei Sieversdorf eingekircht, 1817 Tochterkirche von Sieversdorf (Kirchenkreis Wusterhausen/Dosse, bei der Auflösung des Kirchenkreises Wusterhausen. 1968 kam Großderschau zusammen mit Sieversdorf und Hohenofen zum Kirchenkreis Rathenow, 1997 wieder zurück nach Kyritz-Wusterhausen. Eingekircht sind die Ortsteile Altgarz, Rübehorst und Friedrichsbruch.
Das Patronat hatte bis 1945 der Fiskus (Amt Neustadt/Dosse).
Text: K.-E. Selke
Offene Kirche
Die Kirche in Großderschau ist tagsüber von Ostern bis zum Reformationstag frei zugänglich.