Die Kirche in Groß Werzin
Die kleine Dorfkirche in Groß Werzin ist ein Fachwerkbau mit ziegelsichtigen Ausfachungen und quadratischem Turmaufsatz. Die Westwand bis zum Turm ist massiv unterfangen. Unter der Kirche befindet sich eine Gruftanlage.
Laut Inschrift auf der Altarrückwand wurde die Kirche 1721 als Patronatskirche und Erbbegräbnis der Familie von Klinggräff zu Schrepkow erbaut.
Die Kirche besitzt noch ihre einfache bauzeitliche Ausstattung mit Altar, Kanzel, Tauftisch und Gestühl. Die letzte Renovierung fand 1986 statt.
Die Orgel von den Gebrüdern Rohlfing aus Osnabrück stammt aus dem Jahre 1911.
Mit 35 Totenkronenbrettern, einer Totenkrone und zahlreichen Fragmenten von Totenkronen aus dem 19. Jahrhundert weist die Kirche einen der umfangreichsten Bestände an Denkmälern des Totenkronenbrauchs im Land Brandenburg auf.
Die Gruftanlage in Groß Werzin
Am 2. November 2021 unternahm die Forschungsstelle Gruft (Dres. Regina und Andreas Ströbl, Lübeck) eine erste Sichtung des Sargbestandes in der Gruft unter der Groß Werziner Dorfkirche. Beauftragt und begleitet wurde die Dokumentation durch den Sachbereich Denkmalschutz im Landkreis Prignitz.
In der Gruft unter dem Ostteil der Kirche befinden sich 15 Holzsärge, darunter drei Kindersärge; ein weiterer Sarg könnte der Größe nach ebenfalls zu einem Kind oder Jugendlichen gehören. Die Särge lassen sich bislang nicht namentlich zuordnen, Inschriften sind nicht vorhanden. Eine erste kunsthistorische Ansprache macht eine zeitliche Einordnung vom frühen 18. bis ins frühe 19. Jahrhundert plausibel; einer der Särge könnte auch noch ins 17. Jahrhundert datieren.
Alle weiteren Informationen dazu finden Sie in dem Bericht der Ersten Bestandsaufnahme.