Wort zur Woche
von Pfarrer Norbert Merten
Mit Zuversicht durch´s neue Jahr
Wie ist das neue Jahr gestartet? – Von Vielen habe ich gehört, dass sie Positives und Ermutigendes erlebt haben. Sie sind gesund. An den freien Tagen konnten Begegnungen mit lieben Menschen sein. Nun zieht der Alltag wieder ein. Alles läuft normal. - Schön, wenn das dankbar wahrgenommen wird…
Doch um mich herum sind auch so manche, die mit gesundheitlichen Problemen zu tun haben. Und je länger und schwerer eine Krankheit sich breit macht, desto mehr wird unsere Geduld und Lebenskraft auf die Probe gestellt. Auch meiner Frau und mich hat es um Weihnachten voll erwischt und wir mussten das Bett hüten. Wo nun meine Gesundheit wieder recht gut hergestellt ist, hat meine Frau noch stark mit dem hartnäckigen Infekt zu tun und kommt immer noch nicht richtig auf die Beine. - Ich freue mich, dass es mir wieder besser geht. Aber meine Frau ist schon traurig und manchmal richtig wütend, dass die Besserung so lange auf sich warten lässt…
Ich denke auch an Familien, die für ihre Angehörigen hoffen und wünschen, manchmal zweifeln und mutlos werden, weil der Weg nicht zu erkennen ist – geht es zum Leben oder zum Tod…
Und in meinen Gedanken bin ich auch bei den Familien, die gerade geliebte Menschen verloren haben und nun mit dem Verlust leben lernen müssen…
Wir Menschen spüren, wie wertvoll unsere Gesundheit ist. Und wir wissen, was es für Folgen hat, wenn jemand ausfällt und der Platz leer bleibt, der vorher ganz selbstverständlich ausgefüllt wurde…
Trotz vieler Erfolge im Gesundheitswesen, wird uns durch das Leben auch immer wieder unsere Verletzlichkeit und Begrenztheit vor Augen geführt.
Wir Menschen suchen nach Lösungen. Am letzten Wochenende waren Beiträge zum Thema Kryonik in der MAZ. Tut sich hier eine Möglichkeit auf, dass bei durch Krankheit frühzeitig sterbende Menschen, durch ihre Einfrierung und Konservierung, vielleicht in der Zukunft, wenn dann die medizinischen Möglichkeiten da sein sollten, das Leben weiter gelebt werden kann?
Abgesehen davon, welch Abgründe von Missbrauch sich hier auftun können, bin ich der Meinung, dass der Eintritt in dieses zeitliche Leben und auch das Ende desselben in der Hand Gottes am besten aufgehoben sind.
Wir Menschen tun gut daran, Gottes Wort zu vertrauen. Darin wird uns versprochen: Jeder Mensch, der über diese Welt geht, ist von Gott gewollt und geliebt, begabt und befähigt, begleitet und umsorgt, in die Gemeinschaft seiner Mitmenschen hineingestellt…- Gottes Wort gibt Zuversicht im Leben, wie im Sterben, wie auch darüber hinaus. An diesem Samstag steht als Losung über den Tag ein Wort aus Psalm 91,9: „Der Herr ist deine Zuversicht.“ – Nicht nur die Zuversicht derjenigen, die Gott schon kennen, oder suchen – sondern von jedem! Der Herr ist deine Zuversicht. Vielleicht nehmen auch sie die Bibel zur Hand und lesen den ganzen Psalm 91, der so viel über unser Leben zu sagen hat: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest…“
Ich wünsche uns allen ein von Gott begleitetes und behütetes Jahr 2017, Ihr Pfarrer N. Merten aus Rühstädt
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