Wort zur Woche
von Pfr.i.R. Johannes Kölbel
Weihnachten – das Fest der Beleuchtung
Liebe Leser!
An dem schon wettergegärbten Giebel des Einfamilienhauses ändert sich das Farbmuster ständig: ein programmierter LED-Strahl macht es möglich. Ein beleuchteter Rentierschlitten mit dem Weihnachtsmann an Bord, verschafft für alle Vorbeifahrenden winterliche Gefühle. Wie schön wäre doch ein glitzernder und das Licht reflektierender Schnee zum Heiligen Abend! Die dem Ort naheliegenden Gewächshäuser werden nachts mit den jungen Pflanzen ständig beleuchtet, so dass morgens um 6.00 Uhr schon die Sonne aufzugehen scheint. Wir brauchen unbedingt Licht in der dunklen Jahreszeit! Und wenn es nicht von der Sonne zu haben ist und durch die Lichtverschmutzung die Sterne nicht mehr erkennbar sind, erzeugen wir es selbst.
Das Weihnachtsfest lebt von dem Hell-Dunkel-Kontrast. Die uralte Hoffnung im 9. Kapitel bei Jesaja formuliert es so: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht; und über die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“
Während ich diese Worte schreibe, sind die Nachrichten voll von Finsternis. Fröhliche und genussfreudige Menschen sterben gewaltsam auf dem Berliner Weihnachtsmarkt. Die Angst vor einem unberechenbaren und wahllosen Terror geht um. In Syrien wird geschossen und gemordet. Nicht alle Christen dürfen dem Stern über Bethlehem folgen. Heilige Orte und Kirchen sind auch nicht mehr sicher und geachtet. Und die Finsternis um uns und in uns hat noch ganz andere Namen.
Das Licht aber, das da so hell in die Finsternis hinein scheint, ist sehr lebendig. Es kommt von einem wehrlosen, neugeborenen Kind. Es wärmt und beleuchtet die Angst, so dass sie nicht mehr alles überdecken kann.
Die wichtigste Botschaft des Weihnachtsengels heisst damals und heute: Fürchtet Euch nicht! In all Eurer unheilvollen Finsternis ist Euch der Heiland geboren: Jesus – stellvertretend für alle Neugeborenen und Kinder: Von ihm geht die Kraft aus, uns alle, ganz gleich welcher Herkunft, welchen Glaubens und Denkens, zu beleuchten; von ihm geht das Licht aus, das jede Finsternis begrenzt und einen Weg der Hoffnung für eine bessere Zukunft aufzeigt.
Ihnen allen ein friedensreiches und gesegnetes Weihnachtsfest!
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