Wort zur Woche

von Pfarrer Norbert Merten

Singen tut gut!

Jeder Sonntag hat bei uns ein bestimmtes Thema. Der Sonntag an diesem Wochenende heißt „Kantate“ = „Singet“. Wir werden daran erinnert, welch positive Wirkungen das Singen haben möchte. Ich erlebe es immer wieder, dass in mir ein Lied anklingt – ganz nebenbei begleitet es mich eine Zeit lang. Manchmal summe ich die Melodie mit; manchmal nehme ich die Gitarre zur Hand und stimme laut mit ein.

Machen sie ähnliche Erfahrungen? Von einigen Leuten kann man hören, wie sie sagen: „Ich habe da einen Ohrwurm, der mich begleitet.“ Andere sagen immer wieder: „Ich kann nicht singen“. In diesen Tagen im Frühling finde ich es so schön, wenn ich morgens aus dem Haus trete, werde ich gleich mit einem Konzert der Vögel begrüßt; und auch zur Nacht hin stimmen die Vögel ihren Gesang an. Und da sind nicht nur Singvögel mit dabei! Ein bunter Blumenstrauß von Melodien.

Im Musizieren und Singen greifen wir Menschen die Gefühle und Stimmungen mit auf, die in uns anklingen. Und dadurch geschieht es dann, dass bestimmte Stimmungen intensiviert oder vertieft werden. Aber, wir können den Stimmungen in uns auch eine andere Richtung geben und sie dadurch verändern. So stimmen wir Menschen in bestimmten Situationen einen Klagegesang an. Manchmal erklingt ein Hoffnungslied; oder auch ein Jubellied.

Es ist oft wohltuend, wenn wir dabei die eigenen Erfahrungen mit anderen teilen können. Und wir entdecken, dass andere Leute auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Solch Austausch kann für alle äußerst bereichernd sein. Durch gemeinsames Singen von Liedern machen wir die Erfahrung: Wir sind nicht allein! Wir gehören dazu! Meine Gedanken gehen hier in Popkonzerte und Fußballstadien hinein; oder auch auf Kirchentage und in fröhliche Runden am Lagerfeuer.

Lieder machen Mut, Einfluss zu nehmen auf unsere Seele. Das kann in positiver, wie auch in negativer Weise geschehen. Leider ist es nicht wahr, dass böse Menschen keine Lieder kennen. Mit einem Lied auf den Lippen können Menschen andere drangsalieren oder auch in den Krieg und Tod ziehen lassen.

Lieder können aber vielmehr auch positives bewirken. Wie ansteckend wirkt es, wenn jemand ein Loblied anstimmt! Wie hilfreich ist es, wenn in uns eine Melodie zum klingen kommt, wenn wir im Dunkeln tappen und die Angst uns ankriechen will. Gut, wenn wir uns mit allem, was uns bewegt, an Gott wenden, so wie der Psalmbeter, der seine Worte mit einer Melodie unterlegt hat und ausspricht: „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder…“. Und so wünsche ich uns gute, frohmachende Erfahrungen auf dem Weg, der vor uns liegt.

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