Wort zur Woche

von Pfr.i.R. Johannes Kölbel

Liebe Leser,

die Hoffnung stirbt nicht. „Überlegt euch vorher welche Art von Unterstützung ihr leisten könnt. Viele Aufgaben gleichen eher einem Marathon als einem Sprint. Bleibt optimistisch, trotz allem gut gelaunt und haushaltet mit euren Kräften!" So heißt es auf der Internetseite von „Rostock hilft."

Und der 2011 verstorbene, tschechische Präsident, Vaclav Havel, schrieb: „ Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ Er kannte die russische Diktatur, die Liebe zur Heimat und die Kraft der Versöhnung.

Im Blick sind jetzt die ukrainischen Geflüchteten, zumeist Frauen mit ihren Kindern. Väter und Männer bleiben zurück. Sie wollen die Heimat verteidigen: auch mit der Kalaschnikow. Es wird gestorben. Jeder Abschied an der Grenze kann ein Abschied für immer sein. Da ist Verzweiflung. Da ist Angst. Und da ist die Hoffnung in den Frauen und Müttern: Es ist jetzt notwendend sich zu wehren!

Und es gibt kein wirkliches Leben ohne jede Hoffnung. Alles Andere ist ein Vegetieren und ein Warten auf den Tod. Dass das Leben siegt und nicht letztendlich der Tod: Ist das eine Hoffnung? Fast verliere ich den Mut so etwas zu behaupten. Aber ich bin da - Gott sei Dank!- nicht allein. Ich weiß, dass das eine glaubwürdige Erfahrung ist. Und es ist mein Glaube: Jesus hat unendlich gelitten, ist gestorben und ist als der Lebendige bis heute bekannt.

Frau Olena Selenska, die Frau vom Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, spricht direkt die christlichen Kirchen weltweit an. Hilfe bei der Einrichtung humanitärer Korridore ist gefragt. Da sind die Bischöfe gemeint, aber auch ich mit meiner kleinen Kraft: Wo sind in meiner Nähe Korridore des Verstehens, der gewaltfreien Kommunikation und der Vergebung, nötig?

Wer hofft, stirbt nicht wirklich. Wer hofft, der tut was er kann. Und der kann beten: für die notleidenden Ukrainer. Und für die Russen, inklusive Putin. Weniger geht nicht! Ich bin nicht Gott, vertraue ihm aber, dass er alle Menschen erreichen und verwandeln kann.

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