Wort zur Woche
von Pfrn. Petra Leukert
„Dich schickt der Himmel!“ - Ein Ausruf der Erleichterung, wenn ich mal in der Klemme stecke und dann spontan Hilfe kommt.
So wie neulich: Ich hatte mich aus meiner neuen Pfarrwohnung ausgesperrt. Schnell was holen, Tür zugezogen, Schlüssel drin. Ich draußen, abends um halb neun. Handy und Hund in der Wohnung. Zum Glück konnte ich vom Büro aus telefonieren. Und ich erreichte jemanden aus der Gemeinde, der wiederum wusste, wer mir helfen kann. Eine halbe Stunde später waren beide da und die Tür wieder offen. Sie waren für mich ein Geschenk des Himmels an diesem Abend.
Vom Himmel geschickt werden ja eigentlich Engel, Boten Gottes, die beauftragt sind den Menschen Botschaften von Gott zu überbringen. Diese himmlischen Wesen sind sehr beliebt, vor allem als Schutzengel. Es gibt sie sogar überall als Figuren zu kaufen.
Eine Schutzengelfigur trage ich nicht mit mir herum, aber Engel sind auch mir sehr sympathisch. Ich finde die Vorstellung, dass Engel unter uns weilen, ermutigend und trostreich. Und manchmal werden wir uns gegenseitig zu Engeln: wenn wir einander helfen, füreinander da sind - wie die Beiden, die sich um meine Tür gekümmert haben. „Du bist ein Engel!“ ist wohl eines der schönsten Komplimente, die man bekommen kann.
Als Gesandte Gottes haben die Engel ihren großen Auftritt in der Weihnachtsgeschichte: Fürchtet euch nicht! Das sagte der Engel zu den Hirten als er ihnen die Geburt des Christuskindes verkündete. „Fürchtet euch nicht! - euch ist heute der Heiland geboren.“ Und ein ganzes Heer von Engeln sang vom Frieden auf Erden. Und doch waren sie „nur“ Boten. Gott sandte mehr als Engel: Seinen Sohn, das Kind in der Krippe - um der Menschheit aus der Klemme zu helfen. Darin zeigt sich die Verbundenheit Gottes mit den Menschen. Das ist der Grund, warum es ein Weihnachtsfest gibt.
Engel sehen wir jetzt, in der Adventszeit, überall. Dies ist ihre Zeit. Und doch geht es nicht in erster Linie um sie. Sie weisen auf jemanden hin, sie zeigen den Weg zum Christkind. Gott schickt sie, damit es Weihnachten werden kann und sie rufen uns zu: Fürchtet euch nicht!
Einen Kommentar schreiben