Wort zur Woche
von Pfarrer Andreas Deckstrom
„Wie lieblich ist der Maien“
„Wie lieblich ist der Maien aus lauter Gottesgüt, des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht!“
Dieses schöne Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch habe ich wieder im Ohr, wenn ich rausschaue in die Natur. So lädt der Elberadweg auch dieses Jahr wieder zum Radeln ein, zum Picknicken und Entspannen. Da geht mir das Herz auf, wenn ich unsere schöne Natur erleben darf.
Freude weckt bei mir auch der Blick in meinen Garten. Besonders wenn ich im Büro sitze und arbeite, hilft ein kurzer Blick durch mein Fenster. Die ersten Blumen blühen, die Sträucher werden langsam grüner, also: „es grünt und blüht“. Früher habe ich in einer Mietwohnung gelebt, ohne Garten. Insofern bin ich dankbar, dass ich jetzt ein solches Kleinod habe. Wenn morgens die Spatzen wieder „Musik machen“, dann ist es Zeit zum Aufstehen. Böse bin ich Ihnen deswegen nicht, ich mag ja meine kleinen „Untermieter“. Auch die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, die meine Blumen zielsicher anfliegen, gehören selbstverständlich zum Garten dazu. Ich schätze sie sehr – die Natur vor der eigenen Haustür.
Diese Natur ist ein Geschenk Gottes, die uns allen anvertraut worden ist. Die urigen, alten Wälder gibt es in unserer Region vielfach nicht mehr. Doch die nachhaltige Nutzung und Pflege der Natur ermöglicht dennoch eine reiche und bunte Tier- und Pflanzenwelt. Ein kleiner Fahrradausflug der Elbe entlang lässt mich immer wieder in diese Vielfalt eintauchen.
Auch direkt vor der Haustür können wir etwas für unsere Natur tun. Statt den Rasen überall sehr kurz zu halten, können wir kleine Blühstreifen anlegen. Wichtig ist, dass die Pflanzen dort lange genug stehen, um blühen zu können. Auch die Aussaat von speziellen Wiesen-Saatmischungen kann schnell mehr Vielfalt schaffen. Zudem können im Garten Nisthilfen und „Insektenhotels“ angebracht werden, die gerne und zügig angenommen werden. Die Spatzen in meinem Garten haben es mir auf jeden Fall gedankt.
Die Bewahrung unserer Natur – im Großen wie im Kleinen – ist seit Generationen eine Herzensangelegenheit vieler Menschen. Sie haben mit Freude und Weitblick diesen Schatz erhalten, den wir heute bewundern dürfen. Schützen wir unsere Natur vor Ort. Gehen wir raus in die Natur.
Erfreuen wir uns auch zukünftig an ihrer Schönheit und genießen den lieben Mai, wenn „alles grünt und blüht.“
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