Wort zur Woche

von Pfarrer Daniel Feldmann

Gott sieht mich - Hoffnungszeichen in der Passionszeit

Liebe Leserinnen und Leser,

am gestrigen Tag unternahm ich einen kleinen Spaziergang über unseren Friedhof und freute mich über die wunderschönen Frühblüher, die gerade in großer Zahl überall aus dem Boden schießen. Die Corona-Pandemie hat uns nun schon seit einem Jahr im Griff und da tut es gut Zeichen der Hoffnung zu erblicken.

Im Frühjahr erfahren wir stets aufs Neue, wie Gott uns immer wieder mit Hoffnung beschenkt. Das frische Grün und die zarten Blüten tränken unser Herz mit Freude. Durch das lebendige Wirken Gottes an der Natur, erleben wir jedes Jahr, dass unser Gott kein ferner Gott ist. Gott ist mitten unter uns und wir können seine Liebe in den Geschöpfen dieser Welt erfahren.

Du bist ein Gott, der mich ansieht.“ - So steht es im Buch Genesis geschrieben. Dieser Vers steht im Kontext einer verzwickten Geschichte, die sich mit den Themen Nachkommen und Kinder beschäftigt. Das betagte Ehepaar Abraham und Sara versucht seit einigen Jahren erfolglos Kinder zu bekommen. Da Sara unfruchtbar zu sein scheint, bittet sie ihren Mann Abraham mit seiner Magd Hagar Nachkommen zu zeugen. Als diese schwanger wird, fühlt sich Sara von ihr abschätzig behandelt. Es kommt zum Konflikt. Der Konflikt zwischen den beiden Frauen spitzt sich so stark zu, dass Hagar vor Sara flieht. Sie flieht in die Wüste. In dieser verzweifelten Situation erscheint Gott Hagar in der Gestalt eines Engels. Er überrascht sie mit einer großartigen Verheißung. Hagar solle zu Sara zurückkehren und sich ihr unterordnen. So würden sie und ihr noch ungeborener Sohn viele Nachkommen erhalten.

Du bist ein Gott, der mich ansieht.“

Das erkennt sie infolge dieser Begegnung. Du bist da. In den Wüsten des Lebens stehst du mir wie ein Brunnen bei. Diese Glaubenserfahrung von Hagar kann uns auch in der Gegenwart Hoffnung und Trost vermitteln. Mit Gottes Hilfe werden die Schrecken der Pandemie wieder vergehen und wir werden uns wieder begegnen können, ohne Angst zu haben.

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