Wort zur Woche
von Pfr. Volkhart Spitzner
Unser Städtchen Putlitz hat eine Gärtnerei mit einem Blumenladen. In diesen Tagen finde ich hier die herrlichsten Adventssterne. Ob groß oder klein, werden sie liebevoll für mich als Kunden verpackt, zur eigenen Freude und als kleiner Gruß für Menschen in meiner Nähe. Ich bin jedes Jahr von Neuem überrascht, wie die gelben und roten Blütenblätter gerade in dieser kalten und dunklen Jahreszeit leuchten.
Sie sind für mich Zeichen der Hoffnung. Der Winter, der in diesen Tagen so grau in grau daher kommt, hat auch seine schönen Momente. Und wenn der Adventsstern nach Wochen seine Blätter welken lässt, dann bricht auch die wärmende Sonne wieder hervor und schenkt unserem Leben neue Kräfte.
In der Kälte der Welt brauchen wir solche Zeichen der Hoffnung. Täglich erfahren wir von Anfeindungen und Ausgrenzungen von Menschen in der Welt und auch unter uns. Der Ton im Umgang miteinander ist rauer geworden. Die notwendigen Abstände in dieser Zeit machen depressiv. Ich vermisse die vertraute Nähe, die Umarmung und das angstlose Begegnen. Der Grund dafür ist sicherlich nicht allein in der Pandemie zu suchen.
Manchmal wünsche ich mir, dass gegen die Kälte unserer Welt ein Kraut gewachsen wäre. Eine Pflanze, die in das graue Geschehen ein Leuchten des Friedens bringt, eine Pflanze, die uns zeigt, dass die Kälte nicht ewig anhält. Vielleicht ist sie aber auch schon längst gewachsen? Das Lied „Es ist ein Ros entsprungen“ erzählt davon: „Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß, mit seinem hellen Scheine vertreibt`s die Finsternis. Wahr Mensch und wahrer Gott, hilf uns aus allem leide, rettet von Sünd` und Tod.“
Sollte Ihnen morgen der Schuh drücken, steckt vielleicht ein solches Zeichen der Hoffnung drin – wir müssen nur aufpassen, es mit unseren Füßen nicht zu zertreten.
Dass Sie Zeichen der Hoffnung an diesem zweiten Adventswochenende entdecken mögen, wünscht Ihnen Pfarrer Volkhart Spitzner.
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