Wort zur Woche

von Pfr.i.R. Johannes Kölbel

Vernetzt oder verfitzt?

Da ist mir ein dicker Fisch ins Netz gegangen, freut sich der Angler. Das ist ein Glücksfall für ihn. Viel Geduld für die Fische hat er aufgebracht. Das ist auch eine Tragödie für den Fisch. Er kommt da nicht mehr raus. Sein Leben findet ein schnelles Ende.

„Netzfischer“ sind im Internet unterwegs. Es geht darum möglichst viele Informationen und möglichst viele Leute an den „Haken“ zu kriegen. Es zahlt sich aus zu wissen wer was denkt, sich wünscht und welche Interessen er oder sie hat. Darauf bekommen er oder sie entsprechende, manchmal jede Menge, Angebote.

Wenn ich in Zusammenhängen auftauche, in denen ich, weiß Gott!, nicht sein will, dann habe ich mich „verfitzt“ und „verheddert.“ Meine intimsten Dinge sind für alle einsehbar, und ich bin gefährdet. Vielleicht erlebe ich einen „Shitstorm“ (üble Aggressionen) oder aber auch „Likes“ (ermutigende Signale) und habe viele „Follower“ (Anhänger.)

Wenn ich im Netz bin dann bin ich auch gut vernetzt, hab Freunde, Hilfe und Beziehungen. Das ist mit persönlichem 1,50 m-Abstand ein besonderer Vorteil: weltweit digital verbunden sein! Wenn ich etwas Wichtiges zu sagen habe, dann wissen es sofort Viele.

Vieles im Leben Jesu spielt am Wasser. Er ist gut vernetzt. Weltweit will er mit uns verbunden sein. Wahrscheinlich kannte sich Jesus auch mit dem Fischen und Angeln aus. Mit den Handwerkern verstand er sich schnell als Zimmermannssohn. Ihm geht es darum, dass Gott uns gern miteinander vernetzen will. Denn: Gemeinsam lebt es sich besser. Gemeinsam kann man Freude und Leid teilen. Frau und Mann erleben Hilfe. Und man kann sich nützlich machen: Geben und Nehmen!

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