Wort zur Woche
von Pfarrer Daniel Feldmann
Liebe Leserinnen und Leser,
im vergangenen Jahr unternahm ich mit meiner Familie einen Urlaub an der Ostsee. In den Oktoberferien wollten wir noch etwas ausspannen und Strandspaziergänge unternehmen. Bei einem dieser Ausflüge viel mir ein Stein in die Hand, dessen Form mich etwas verblüffte. Die unbändige Kraft der Elemente musste diesen Stein so bearbeitet haben, dass seine Gestalt der Form eines Herzens ähnelte. Ich steckte den Stein in meine Hosentasche und schaute neugierig umher. Zu meiner Überraschung nahm ich an diesem Tag noch weitere Herzen wahr.
So hatte jemand in den feuchten Sand der Uferzone ein Herz gemalt. In einem kleinen Waldstück sah ich einen Baum, in dessen Rinde ein Herz eingeritzt war. In der Auslage eines Drogeriemarktes befand sich herzförmige Seife. Das Symbol des Herzens ist ein universelles Zeichen für Liebe und Mitmenschlichkeit. Es löst etwas in uns aus, wenn wir es erblicken. Das Herz ist der pochende Punkt, mit dem das Leben beginnt. Manch einer oder eine hat diese kleinen Wunder schon auf dem Bildschirm des Ultraschallgerätes gesehen. Das Herz pocht erkennbar. Plötzlich beginnt es zu schlagen und keiner kann genau sagen, wie es eigentlich dazu kommt.
Das Herz ist das Symbol der Liebe, aber gleichzeitig auch ein Zeichen des Lebens. Dieses Leben ist nicht zufällig, sondern von Gott gewollt. Der Herr, unser Gott, neige unser Herz zu ihm, dass wir wandeln in allen seinen Wegen. (1. Könige 8, 58)
Gott stattet uns aus mit einem Herzen und damit einem Zeichen, das uns zeigt, dass seine Liebe bedingungslos ist. Er sieht, wo das Herz weit wird und die Grenzen des eigenen Körpers sowie die Grenzen unserer Vorstellungskraft übersteigt. Ebenso sieht er, wenn es eng wird und hart. Mit der richtigen Brille ist die Welt voller Herzen. Da ist ein Stein, der wie ein Herz aussieht. An anderer Stelle begegnet mir eine herzförmige Wolke oder eine herzförmige Baumkrone. Es sind Ansichtskarten von Gott geschrieben, die uns daran erinnern, die Liebe lesbar zu halten und sich um unsere Herzen zu kümmern.
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