Wort zur Woche

von Pfr.i.R. Johannes Kölbel

Heute hier und morgen da...

Heute hier und morgen da - bin kaum da, muss ich fort...“, singt der Musiker Hannes Wader. Wie reisen Sie gern? Lange schon gebucht oder kurz entschlossen? Ärgern Sie sich ewig wenn der Prospekt schöner als die Wirklichkeit ist? Oder machen Sie das Beste draus?

Ein Freund von mir hat sich von seinem Sohn für eine lange Reise verabschiedet. Sie dauert mindestens 3 Jahre und einen Tag. Der Sohn geht als fertiger Bäcker „auf die Walz.“

Alles lässt er zurück: auch das Smartphone, die Familie, die Freunde. Er weiß selten wo er ankommt und muss immer weiter. Einfach nach Hause geht nicht. Einen „Bannkreis“ von 50 Kilometern um die Heimat herum darf er nicht durchbrechen. Das was er auf dem Leibe trägt, einen Wanderstock und ein Tragetuch mit seinen 7 Sachen, sind sein eigen.

Angewiesen ist er auf Arbeits- und Mitfahrgelegenheiten. Ich bin nicht für diesen Lebensstil geschaffen, habe aber größten Respekt vor den Wandergesellen. Wenn sie am Pfarrhaus klingelten hörte ich gern ihre spannenden Geschichten. Von Jesus wird berichtet, dass er ohne festen Wohnsitz war. Er war voller Gottvertrauen, aber nicht naiv. Er war ein Wandergeselle. Er hat „sein Ding gemacht“ und gesagt was er dachte.

Das gefiel nicht allen. Wer ihn hören wollte erlebte Heilung und Glück. Jesus erinnert mich, dass ich nur ein Gast auf dieser Erde und auf dem Weg bin. Er macht mir Mut meine Wege in Gottes Hand zu legen. Ich wünsche mir neugierig, vertrauensvoll und Vertrauen erweckend zu bleiben. Im 10. Kapitel des Matthäus-Evangeliums steht für die Jesus-Anhänger: “Wenn ihr in ein Haus eintretet, dann sagt: ›Friede sei mit euch!‹ Wenn seine Bewohner euch und eure Botschaft annehmen, so soll der Friede, den ihr bringt, in diesem Haus bleiben. Tun sie dies nicht, so wird der Friede sie wieder verlassen und zu euch zurückkehren. Wenn ihr in einer Stadt oder in einem Haus nicht willkommen seid und man eure Botschaft nicht hören will, so geht fort und schüttelt den Staub von euren Füßen als Zeichen dafür, dass ihr die Stadt dem Urteil Gottes überlasst.“

Ich wünsche uns allen Lebensmut, Vertrauen in Gott und in Menschen auf dem Lebensweg!

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