Wort zur Woche
von Pfarrer Norbert Merten
Wenn der Boden unter den Füßen wankt
Ein lieber Mensch stirbt. Lange hat er gegen die Krankheit angekämpft. Nun fehlt er so sehr. Auf Arbeit gibt es Spannungen. Spitzen werden geworfen. Man macht sich das Leben gegenseitig schwer.
Im Herbst vor 30 Jahren haben sich viele aus der ehemaligen DDR über Drittländer auf den gefährlichen Weg in Richtung Westen gemacht, weil sie hier keine Perspektive mehr sahen. Heute hast sich in unserem Land der allgemeine Wohlstand gut entwickelt; und danach sehnen sich auch viele, die in ihren Heimatländern große Not leiden.
Immer mehr Menschen erkennen, man kann nicht guten Gewissens unsere Welt wie ein Frühstücksei gebrauchen, dass geköpft und langsam ausgelöffelt wird.
Unsere Kirchengemeinden leiden darunter, dass immer mehr Menschen in unseren Orten meinen, sie könnten alleine klar kommen und brauchen nicht diese Gemeinschaft. Auf jedem Gebiet unseres Lebens kann es geschehen, dass uns die Angst ankriecht und wir fürchten, dass unser Boot untergeht.
Jesu Freunde haben mit ihrem Herrn vielfältige Erfahrungen gemacht. Einmal waren sie gemeinsam auf den See Genezareth hinausgefahren (-siehe auch Lukas 8,22ff). Jesus war müde und schlief tief und fest. Dann kam plötzlich ein schwerer Sturm auf, so dass Jesu Freunde dachten, sie würden untergehen und sterben. Sie weckten Jesus. Der sprach ein paar kraftvolle Worte; und sogleich wurde es ganz ruhig.
Jesu Freunde waren total verwirrt und wunderten sich zutiefst. Aber in ihrer Erinnerung behielten sie das Erlebte; und dann auch diese Worte Jesu: „Wo ist euer Glaube?“ Und sie erlebten immer wieder: Welche Not auch drückt, durch den Glauben hindurch schließen sich immer wieder Türen auf; und neue Wege werden sichtbar. Wunder, die wir erleben, beginnen immer mit Gottvertrauen. Und dann weicht die Angst. Das hat Jesus vorgelebt. Lasst uns auf Jesus schauen, von ihm lernen, mit ihm leben.
Wir haben unser Herz und Verstand, dass wir alles in rechter Weise gebrauchen. Durch Entwicklung und Fortschritt haben wir vielfältige Möglichkeiten. Im gemeinsamen Handeln eröffnen sich ungeahnte Perspektiven. Dazu ist jeder an seiner Stelle wichtig mit den Fähigkeiten, die in ihm stecken.
Und so wünsche ich uns allen für das, was in Zukunft geschieht, Gottes Segen.
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