Wort zur Woche
von Pfr.i.R. Johannes Kölbel
Wasser marsch!
So heißt es bei den Feuerwehren. Die Schläuche sind angeschlossen.
Wie gut, dass wir so viele ehrenamtliche Feuerwehrleute haben. Sie haben meinen tiefen Respekt für ihren Einsatz!
Wasser marsch! haben wir als Kinder zum Pinkeln gesagt.
Ich öffne den Wasserhahn und das Trinkwasser marschiert.
Wir erleben im Moment schwere Zeiten: der Wald, die Tiere, der Landwirt, alles was lebt, irgendwie wir alle. Entweder es gibt zu viel und zu schnell Wasser oder es mangelt extrem an ihm. Mal marschiert das Wasser sturzflutartig und mal tröpfelt es nur.
Gegenwärtig marschiert es in den Seen rückwärts. Es zieht sich zurück mit katastrophalen Folgen. 40-50 cm Wasserstand fehlen für die Jahreszeit.
Bootsbesitzer kriegen ihre Boote nicht bewegt. Das Schilf stirbt ab. Die Fische haben nicht genug Sauerstoff. In vielen Ländern Afrikas bewegt sich schon lange gar nichts. Das Wasser ist abgestanden. Es ist giftig oder kaum genießbar. Konzerne verdienen mit Wasser sehr viel Geld.
Wenn das Wasser sich bewegt und für alle nutzbar ist, dann ist ein Leben möglich. Das gilt übrigens auch für uns und unseren Körper, vom Trinken bis zum Ausscheiden.
Menschen steht das Wasser in der Lunge. Das ist bedrohlich. Und wenn ich vor Problemen nicht mehr ein noch aus weiß, dann steht mir das Wasser bis zum Hals. Menschen sind manchmal dicht am Wasser gebaut. Über die Tränen marschiert das Wasser wie ein Fluß und es gehört zur Trauer.
Pfingstsonntag haben wir Emma und Anna getauft. Wir haben Wasser in die Taufschale gegossen. Wasser marsch! Gott hat es für uns geschaffen. Und wir haben um den Geist Gottes gebeten. Am Anfang der Welt schwebte er wie ein Nebel über dem Urwasser. Und er soll bei der Taufe dabei sein. Marsch, komm Heiliger Geist!
Ich wünsche uns diesen marschierenden Geist Gottes zusammen mit dem Wasser! Er soll bei uns und in uns sein, dass wir es nicht geistlos verschwenden und schützen.
Gottes Geist lasse uns marschieren und demonstrieren für den Klimaschutz, damit das Wasser wie immer, kommen und gehen kann. Und ein „geistiges“ Erfrischungsgetränk möge Ihnen am Wochenende bekommen!
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