Wort zur Woche

Gastfrei sein - Gäste gerne willkommen heißen… Wenn wir Gäste bei uns Zuhause erwarten, bereiten wir es in würdiger Weise vor. Gäste werden eingeladen; manche kommen auch unerwartet. Es ist für mich immer wieder wohltuend, wenn ich erlebe, ich bin willkommen, wenn ich einen Besuch mache… Und so ist es doch wohl auch, wenn wir in unseren Kirchen Gäste erwarten.

In den meisten Orte unserer Prignitz gibt es zumindest eine Kirche. In jeder Kirche haben Menschen durch verschiedene Generationen hindurch, Dinge in ihre Kirche hineingebracht, die ihnen wichtig waren in ihrem Leben. Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich an die Kirchen im Pfarrsprengel Rühstädt denke, wie jede einzelne wieder anders schön sich dem Besucher präsentiert. Wie viele Schätze verbergen sich in den Kirchen – für Viele ein Raum für Stille, Gebet, Auftanken können… Gerade in unserer heutigen schnelllebigen Zeit können Kirchen da zu Orte werden, die Menschen helfen, positiv berührt zu werden und frohmachende Erfahrungen zu machen… Und wir erleben in unseren Gemeinden, wie dankbar Leute sind, wenn sie in eine Kirche hinein möchten und dann auch die Möglichkeit dazu finden. In jedem Ort sind wir bemüht, den Gästen auch unsere Kirche zu präsentieren. Da gibt es keine einheitlichen Handhabungen.

Nun hatte die AG „Offene Kirchen“ unseres Kirchenkreises eingeladen zu einer Veranstaltungsreihe. An vier Orten wurde die jeweilige Kirche besucht, Gemeindeglieder haben von den Schätzen in ihrer Kirche erzählt und auch von ihren Erfahrungen mit „Offener Kirche“. Man kam mit den Besuchern (u.a. Vertreter vom Tourismusverband Prignitz, Förderkreis Alte Kirchen,…) ins Gespräch. Es gab viele Anregungen, die einander mit auf den Weg gegeben wurden.

Dann gab es einen Abend der Begegnung, wo man sich austauschen konnte über unterschiedliche Anschauungen und Erfahrungen. Davon wurde rege Gebrauch gemacht von den Anwesenden.

Ich bin dankbar für diese Veranstaltungsreihe in unserem Pfarrsprengel. Ich denke nicht, dass in nächster Zeit nun alle Kirchen unseres Pfarrsprengels von morgens bis abends einfach die Türen aufgeschlossen haben, auch wenn das gewiss vielen Besuchern gefallen würde. Ich meine, in unseren Orten wird sehr verantwortlich geprüft, welche Möglichkeiten wir haben, um möglichst vielen Gästen unserer Orte einen Besuch in der jeweiligen Kirche zu ermöglichen. Dabei nehmen wir auch mit in den Blick, wie wir die Schätze unserer Kirchen möglich gut erhalten können. Durch die Gespräche, die jetzt geführt wurden, werden gewiss auch neue Ideen in das weitere Handeln der für die Öffnung der Kirchen Verantwortlichen mit einfließen.

Ich denke, es ist gut, wenn wir Menschen, wo wir es nur können, gastfrei sind! Und ich finde prima, was die Bibel dazu sagt: „Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“ (Hebräer 13,2)

So grüße ich herzlich als ihr Pfarrer aus Rühstädt,
Norbert Merten