Wort zur Woche
von Pfarrer Daniel Feldmann
Ein Gefühl von Ewigkeit
Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. Prediger 3, 11
Liebe Leserinnen und Leser,
in den vergangenen Wochen fanden in Berlin und Brandenburg die Einschulungen der neuen Schulkinder statt. Für mich ist die Einschulung ein ganz emotionales Fest. Es ist ein berührendes Gefühl, die Kinder so stolz mit ihren Schultüten und Schulranzen zu sehen. Viele Eltern, Großeltern oder Paten werden sich an diesem Tag gesagt haben: Kinder, wo ist nur die Zeit geblieben?
Manchmal sind Anlässe wie die Einschulung oder Jubiläen wichtig, um den stetigen Fluss der Zeit am eigenen Leib zu spüren. Rituale bezeichnen Lebensabschnitte und machen uns immer wieder auf bestimmte Lebensphasen aufmerksam. Am Sonntag, den 2. September 2018, feiern wir in Kyritz den Gottesdienst zur Jubelkonfirmation. Nach 50, 60, 65 oder 70 Jahren kommen die Jubilare in der Marienkirche in Kyritz zusammen.
Nach so vielen Jahren hat jede oder jeder von ihnen bestimmt einiges im Gepäck. Denn schließlich liegt ein ganzes Leben zwischen dem Termin der Konfirmation und dem dann stattfindenden Jubiläum. Viele Geschichten können beim anschließenden Mittagessen erzählt werden. Die Familie, Kinder, Enkel, Urenkel, der berufliche Weg könnte beschrieben werden.
Aber vielleicht geht es ja einfach um die alten Zeiten und die dazugehörigen Anekdoten. 50, 60, 65 oder 70 Jahre sind eine lange Zeit und doch kommt sie den Menschen oft kurz vor. Der Prediger Salomo spricht von Zeitabschnitten. Alles im Leben hat seine Zeit und dennoch ist es da, dieses Gefühl von Unendlichkeit. Gott wirkt in und an uns. Er legt diese Sehnsucht nach Unendlichkeit in unser Herz.
Unser Herz sucht nach Gott, auch wenn wir seine Herrlichkeit kaum erfassen können. Dennoch benötigen wir immer wieder seinen Trost, um in diesem Leben bestehen zu können. Mir tut es gut die Worte des Predigers zu hören. Unser Leben besteht aus zeitlichen Abläufen und Handlungen. Wir werden geboren, wir lieben wir lachen, wir weinen und wir sterben. Wir werden krank und gesund. Wir klagen über dieses und jenes, wir freuen uns. Das gehört zum Leben dazu und ist gut so, wie es ist.
Am Anfang und Ende steht Gott, der uns begleitet und immer für uns da ist.
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