Wort zur Woche
von Pfr. Volkhart Spitzner
In den letzten Wochen zeigte sich der Monat Mai sommerlich. Bei angenehmen Temperaturen genieße ich die Morgenstunden, am liebsten bei einer Tasse Kaffee und Frühstück im Garten. Der Samstag bietet dazu manchmal Gelegenheit und Zeit. Ich genieße dann die Ruhe und den Augenblick.
Ganz anders erging es mir auf einem Besuch in Berlin. Die Sonne heizte die Häuser auf und die Nächte riefen nach frischer Luft und geöffneten Fenstern. In die Nächte hinein ertönten immer wieder in Folge Sirenen, sie störten meinen leichten Schlaf. Ich war froh, die Stadt bald wieder verlassen zu dürfen.
Ein wenig schäme ich mich für meinen Unmut. Weiß ich doch, dass hinter jedem Sirenengeheul ein Hilferuf eines Menschen steckt. Menschen in Not rufen nach einem Arzt, nach der Polizei oder Feuerwehr. Auch in der Prignitz spenden viele Menschen freie Zeit dem ehrenamtlichen Engagement der freiwilligen Feuerwehr. Am heutigen Samstag feiern wir in der Putlitzer Kirche um 10 Uhr eine Floriansmesse. Eingeladen sind Wehren des Amtsbereiches Putlitz-Berge, befreundete Nachbarwehren, Unterstützer von Feuerwehrvereinen und interessierte Bürger.
Sankt Florian wird seit dem 7. Jahrhundert für seine Nächstenliebe und den fürsorglichen Dienst an anderen Menschen verehrt. Im heutigen Gottesdienst wollen wir den Menschen danken, die im Ehrenamt täglich und selbstlos für uns da sind. Für diese Menschen wollen wir Fürbitte halten, dass die Kameradinnen und Kameraden wohlbehalten von den Einsätzen in ihre Orte und Familien zurückkehren. Es ist gut zu wissen, dass beim Brand, Unfall oder anderen Katastrophen Menschen bereit sind, mein Leben und meine Familie zu schützen. Die Selbstverständlichkeit, das mein Notruf erhört wird, ist mit Hochachtung und Dank diesem Ehrenamt zu schulden.
Wenn ich jetzt in Berlin einen Besuch tätige, will ich mich nicht an den Sirenen stören. Auch wenn ich die Ruhe in der Prignitz zu schätzen weiß.
Wenn ich jetzt genussvoll meinen Kaffee trinke, kann ich dies tun, weil ich genau von diesen Menschen weiß.
Übrigens feiern wir heute unser 145-jähriges Feuerwehrjubiläum in Putlitz. Zum Dank wird um 19 Uhr unsere Kirchenband spielen. Schauen Sie doch einfach Mal vorbei.
Nun wünsche ich ein gesegnetes Wochenende. Bleiben Sie behütet an Leib und Seele.
Volkhart Spitzner aus Putlitz
Einen Kommentar schreiben