Wort zur Woche
von Pfarrer Norbert Merten
„alternative Fakten…“
Dieses Wort ist zum Unwort des Jahres gekürt worden. – Als im letzten Jahr dieser Ausspruch in Umlauf kam, war meine erste Reaktion: „unmöglicher Ausspruch“ - „Verdrehung der Tatsachen“!
Mit der Zeit sehe ich dieses Wort noch ganz anders: Hinter solchen Aussagen stehen doch Sichtweisen von Menschen über diese Welt und unser Leben... Dabei geht es immer um Deutung dessen, was in unserer Welt geschieht. Man kann sich dann der Sichtweise einer Gruppe anschließen (so z.B. auch bei Parteien, Vereinen, Freundeskreis...); oder man kann auch ganz eigene Sichtweisen entwickeln und leben. Da gibt es vielleicht Schnittmengen mit anderen und dann auch Abgrenzung zu anderen...
Eigentlich ist das doch gängige Praxis bei uns Menschen. Schwierig wird es dann immer wieder, wenn dadurch gemeinschaftliche Interessen Vieler durch andere sabotiert werden... oder gibt es doch die eine Wahrheit, die man entdecken kann und die für alle gilt?
Unsere Welt ist so bunt und vielfältig... Auf wie viele verschiedenste Wege gehen Menschen durch die Zeit... Eine Menge von Menschen entscheiden sich in gleichen Situationen doch so total unterschiedlich...
Und dennoch, ich bin sicher: Es ist eine Kraft am Wirken, die Anfang und Ende ist. Die Bibel spricht von Gott.
Und Gott selbst zeigt seine Kraft immer wieder in beeindruckender Weise. Z.B. erinnert uns daran auch die Losung vom Samstag. Dort hören wir: „Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht“ (1.Mose 1, 3). So war es zu Beginn der Schöpfung. Und, bis heute gilt: Wenn Gott Licht verspricht, dann wird es auch licht. Wenn Gott Licht in die Dunkelheit hineinbringen möchte, dann kann ihn niemand hindern.
Auch, wenn wir Menschen oft lieber Dinge im Verborgenen halten und nicht ans Licht kommen lassen wollen. Wie stehen wir Menschen da, wenn Fehler, Schwachheiten, Lieblosigkeiten, Ungerechtigkeiten... offengelegt werden? Mit der Finsternis gehen dann oft einher Unwahrheiten, Falschaussagen und Lügen... Wenn Gott etwas ins Licht stellt, möchte die Wahrheit erkannt werden, möchte ein vergebendes Miteinander geübt werden...
Wenn wir die Bibel ernst nehmen, spricht Gott selbst zu uns und trägt uns grundsätzlich zwei Dinge auf, bei deren Beachtung unser Leben zur Erfüllung findet:
Erstens versucht Gott auf vielfältige Weise uns deutlich zu machen, dass er ein Herz für jeden hat, der über diese Welt geht. Wir können das entdecken und dann seine Liebe erwidern. Wie viel Wunderbares und Segensreiches ist in unser Leben hineingelegt, oder hat sich immer wieder zum Guten gefügt... Gott freut sich über jeden, der ihn in sein Herz hineinlässt.
Und dann folgt Zweitens: Wer Gottes liebevolles Wirken erkennt, der ist eingeladen, von der empfangenen Liebe auch an seine Mitmenschen weiterzugeben. Unsere Welt braucht Menschen, die in liebevoller Weise aneinander denken und miteinander umgehen.
Und, wir alle tragen ja diese Sehnsucht in uns nach gelingenden, von der Liebe geprägten Beziehungen... Wer mit Gott lebt, wird Erfahrungen machen, wie Gott diese Sehnsucht Stück für Stück in Erfüllung gehen lässt...
So wünsche ich uns allen, dass Gott mit seiner Kraft und Liebe ins Licht führt,
Ihr Pfarrer aus Rühstädt Norbert Merten.
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