Wort zur Woche
von Dr. Elisabeth Hackstein
Mit Gott durchs neue Jahr
In dem Lied „I did it my way“ singt Frank Sinatra: „Jetzt naht das Ende und vor mir liegt der letzte Vorhang... Ich habe ein erfülltes Leben gelebt... und mehr als das: Ich hab's auf meine Art getan.“
Sinatras Lied ist ein Rückblick auf ein erfolgreiches Musikerleben. Und wenn ein Lebensabschnitt wie dieses Jahr zu Ende geht, ziehen auch manche von uns Bilanz. Was habe ich mir vorgenommen, was war gut, was ist misslungen. Wenn wir auf das zu Ende gehende Jahr schauen, konnten wir das Jahr auf unsere Weise leben, unsere Pläne verwirklichen? Sinatra singt: „Was ist ein Mann, was hat er denn schon? Wenn nicht sich selbst, so hat er nichts.“
Ich bin meinen Weg aus eigener Kraft gegangen, das war sein Rückblick, als er die Bühne verließ und ich mag dieses selbstbewusste Lied. Wäre es nicht schön, wenn auch wir im Rückblick auf das letzte Jahr mit Überzeugung sagen könnten: Ich bin meinen Weg gegangen, und das aus eigener Kraft?
Bei aller Freude an diesem Lied, mein Leben allein aus eigener Kraft gehen zu müssen, das ließe mich so manches mal verzweifeln. Denn ich weiß, wie oft schon meine Pläne durchkreuzt wurden und dass meine Kraft Grenzen kennt. Und wenn ich mit Zufriedenheit auf das letzte Jahr schaue, dann tue ich vor allem in Dankbarkeit. Ich denke an den Psalm 62: „Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Denn er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz, dass ich gewiss nicht wanken werde.“ Der Psalmbeter weiß, dass sein Leben in Gott ruht. Auf ihn kann er sich verlassen und auf Gottes zuverlässige Hilfe und Führung vertrauen.
Was das neue Jahr bringen wird, beschäftigt so manchen von uns. Wird es Gesundheit oder Krankheit bringen, den ersehnten beruflichen Aufstieg oder den Verlust eines nahe stehenden Menschen? Welche Freuden, welche Enttäuschungen auf uns warten, ist ungewiss. Und ob es ein gutes Jahr wird, wissen wir erst in der Rückschau. Aber ich vertraue darauf, dass ich das neue Jahr nicht allein bewältigen muss. Welche Herausforderungen auf auch mich warten, ich muss mich nicht sorgen, weil ich darauf vertraue, dass ich einen starken und zuverlässigen Begleiter an meiner Seite habe, auf dessen Hilfe ich mich felsenfest verlassen kann.
In das nächste Jahr will ich von Sinatra das Zutrauen zu mir selbst mitnehmen, dass ich meinen Weg gehe und mein Bestes gebe. Und von dem Psalm will ich mitnehmen, dass ich mich nicht sorgen muss, weil ich das Jahr nicht allein bewältigen muss, denn Gott ist „mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz, dass ich gewiss nicht wanken werde“.
Einen Kommentar schreiben