Wort zur Woche
von Pfrn. Susanne Michels
Ein neues Schuljahr hat begonnen. In der Pritzwalker Nikolaikirche haben wir einen Gottesdienst zum Schuljahresbeginn gefeiert. Die Kinder packten aus einem Koffer verschiedenen Hüte aus: Einen Sonnenhut, der gegen die Sonne schützt, einen Regenhut, der gegen Regen schützt, eine Fellmütze, die gegen Kälte schützt, einen Fahrradhelm, der gegen Verletzungen schützt. Und einen unsichtbaren Hut gab es noch, über den wir ein Lied sangen: „Gottes guter Segen ist wie ein großer Hut. … Wir sind in Gottes Hut, und das gefällt uns gut!“ Der unsichtbare Segenshut schützt gegen Angst und gegen Verletzungen, gegen Enttäuschungen und gegen Traurigkeit.
So wie ein Regenhut nicht dafür sorgt, dass es gar nicht erst regnet, so kann auch der unsichtbare Segenshut nicht dafür sorgen, dass es keine Enttäuschungen und keine Ängste mehr gibt. Aber der Segenshut gibt Kraft. Segen ist Lebenskraft von Gott. Und wer um diese Kraft weiss und ihr etwas zutraut, den werden Ängste und Enttäuschungen nicht total aus dem Gleichgewicht bringen, den werden sie nicht zu tief berühren oder vernichtend treffen.
So wie der Fahrradhelm nicht dafür sorgt, dass ich keinen Fahrradunfall erlebe, sondern meinen Kopf vor schlimmen Verletzungen schützt, falls mir ein Unfall passiert, so kann der Segenshut auch nicht dafür sorgen, dass mir Unfreundlichkeiten und Ungerechtigkeiten erspart bleiben. Aber im Wissen um den unsichtbaren Segenshut auf meinem Kopf kann ich allem, was mir verletzend und negativ entgegen kommt, selbstbewusst und positiv entgegentreten. Und sollte mich eine Verletzung treffen oder etwas, das mir Grund zur Trauer gibt, dann gibt der Segenshut mir Kraft, wieder aufzustehen und weiter zu gehen.
Im Gottesdienst haben die Kinder sich Hüte aus Zeitungspapier gefaltet, die sie an die unsichtbaren Segenshüte erinnern sollen. Mögen sie begleitet von Gottes Segen durch dieses neue Schuljahr gehen.
Allen Schülerinnen und Schülern wünsche ich Freude am Lernen und dass sie neugierig und kreativ bleiben und gute Freundinnen und Freunde finden. Den Lehrerinnen und Lehrern wünsche ich Freude an der Arbeit mit den Kindern, Geduld und Phantasie, damit es ihnen gelingt, in den Kindern Freude am Lernen zu wecken.
Pfarrerin Susanne Michels, Pritzwalk
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