Wort zur Woche
von Pfarrer Daniel Feldmann
Der Glaube als Fundament unseres Lebens
Liebe Leserinnen und Leser,
vor einiger Zeit fanden am Fundament in der Dorfkirche in Holzhausen Probegrabungen statt. Es ging darum zu schauen, ob alles noch in Ordnung ist. Tief ist die Grube über einen Meter ragt das Fundament in die Grube hinein. Große und kleine Feldsteine wurden mit einem Mörtel eng miteinander verbunden. Fest und massiv sieht es aus. So muss es wohl sein, damit eine Kirche den Stürmen der Zeit über Jahrhunderte hinweg trotzen kann. Das tut sie jetzt seit über 750 Jahren. Es ist kein Zufall, dass Kirchen meist die ältesten Gebäude in unseren Städten oder Dörfern sind. Sie waren am besten gebaut und am schönsten ausgestattet. Doch auch beim Kirchenbau kann man Fehler. Davon zeugt eine Kirche im polnischen Rewal. Als die Kirche in der Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut wurde, war sie noch mehr als zwei Kilometer von der Steilküste entfernt.
Im Laufe der Jahrhunderte zehrte die See an der Steilküste und kam der Kirche immer näher. Im 19. Jahrhundert konnte sie schon nicht mehr genutzt werden. Heute steht nur noch ein Teil der Südwand. Ein festes Fundament ist wichtig. Das gilt eigentlichem und metaphorischem Sinne. Das Haus des Glaubens benötigt ebenfalls ein festes Fundament. Davon erzählt Jesus in einem Gleichnis, das am Ende der Bergpredigt steht.
Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
Das Haus auf einem Fels bauen, das heißt nach Gottes Willen und Gesetz leben. Der Glaube lässt sich nicht gegen die Werke der Gerechtigkeit ausspielen. Angesichts der Stürme und Gefahren wäre es geradezu fahrlässig still abzuwarten. Das Gleichnis vom Hausbau versucht uns in die Aktivität hineinzutreiben. Das gilt angesichts der Stürme, die die Menschen auf dieser Erde zu verantworten haben. Wir müssen uns endlich einpendeln und einen Lebensstil entwickeln, der im Einklang mit der Natur auf Nachhaltigkeit hin angelegt ist. Unser Leben sollte auf einem Fundament beruhen, das ökologisch, sozial und Nachhaltig ist.
Daniel Feldmann
Einen Kommentar schreiben