Wort zur Woche
von Pfarrer Norbert Merten
„Ich habe euch nichts mehr zu sagen…“
Jemand schreibt an seine Familie und Freunde diese Nachricht: „Ich habe euch nichts mehr zu sagen!“ – Und dann ist er weg und kommt nicht mehr zurück…
Viele Fragen tun sich auf, Vorwürfe werden laut, vieles bleibt ungeklärt… Und doch, das Leben geht weiter…
Wie würde es wohl sein, wenn Gott uns Menschen diese Nachricht hinterlässt? Kein Wort mehr an seine widerspenstigen Geschöpfe – Schweigen vom Himmel?
Aber zum Glück hat sich Gott noch nicht auf diese Position zurückgezogen. Vielmehr sollen Gottes Boten in die Welt hinaus rufen, dass ER ein Herz für seine Geschöpfe hat. ER wendet sich uns mit seiner Gnade zu. Dabei wird das Problem von der Schuld jedes Einzelnen nicht verschwiegen oder unter den Teppich gekehrt. Und es werden uns Wege aufgezeigt, wie wir aus dem Kreislauf der Schuldverfangenheit heraus kommen können.
Die einen lächeln darüber, die meisten aber interessiert das gar nicht. Sie werden von ganz anderen Schwierigkeiten vereinnahmt: von Beziehungsproblemen, Krankheiten, Altersbeschwerden, Kriminalität, Unruhen. Viele andere Dinge lassen sich noch nennen. Aber sie weisen doch alle auf einen gemeinsamen letzten Ursprung hin, auf das Kernproblem von uns Menschen: unsere Sünde und Gottentfremdung!
Und nun redet Gott noch immer zu jedem Menschen. ER appelliert an uns: Lass dich mit mir versöhnen! Nur so kann dein Leben gelingen! – In uns streiten immer wieder die Sachverhalte miteinander: „So schlecht bin ich doch gar nicht. Andere haben viel mehr Schuld auf sich geladen. Ich bewirke doch so viel Gutes. Aber, warum kommt manchmal etwas ganz anderes heraus, als ich mir vorgenommen habe? Vielleicht würde es ja wirklich besser laufen, wenn ich mich nach Gott und sein Wort richten würde? Aber eigentlich ist mir meine Freiheit lieber, als dass ich mich an Gott binden möchte…“
Jedoch, wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben: Wir verfehlen immer wieder die großen Ziele des Lebens. Unser eigenes Bemühen reicht nicht aus und wir überfordern uns. Wir sind fehlerhaft und so manches Mal ungerecht. Da hat Gott uns eine Brücke gebaut: In seinem Sohn Jesus Christus sehen wir, wie Gott selbst ist – voll Liebe für jeden, der über diese Welt geht… Und Jesus spricht dann zu denen, die sich zu Gott halten: „Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.“ (Lukas 10,16) - Lassen wir die gute Nachricht Gottes in unser Leben hinein? Sind wir bereit, auch auf das zu hören, was andere uns sagen? Können wir auch da hindurch Gott zu uns reden hören, wenn wir uns über das Verhalten anderer aufregen, uns empören, uns dagegen positionieren? Fragen wir, in welche Richtung willst du, Gott, mit mir weitergehen? Wo möchtest du mit mir eine Korrektur in meinem Leben vornehmen? In allem was wir entscheiden und tun: Bleiben wir in der Liebe, oder kommen wir wieder in die Liebe hinein? –
Aber, egal, wie wir heute zu Gott stehen, es gilt: Gott hat uns noch viel zu sagen in all den Dingen, die uns bewegen! – Einen guten Weg durch die neue Woche wünscht Ihr Pfarrer aus Rühstädt, N.Merten.
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