Moment mal
von Wilfried Schmidt
Miteinander
Geht Ihnen das auch manchmal so? Da redet man mit anderen, kommt auf dies und jenes zu sprechen und auch die eine oder andere Person wird thematisiert. Oft ist man dann schnell dabei, über die Dinge zu reden, die einen stören, die man nicht versteht. Das, was es an Erfreulichem zu sagen gäbe, wird meist ausgelassen. Weil es selbstverständlich ist? Weil es nicht der Rede wert ist?
Hinterher stellt sich durchaus ein fades Gefühl ein. Haben wir zu viel über diesen Menschen gesprochen? Dann noch ohne die Gelegenheit, dass er sich erklären konnte.
Sicher ist es eine Chance, das was einen beschäftigt im Blick auf XY, erst einmal mit einem anderen anzusprechen. Es ist eine Chance für sich selber klarer zu sehen. Hier kann man das, was man sonst nur fühlt und in Gedanken bewegt, aussprechen. Und mein Gegenüber wird mich an der einen Stelle bestätigen, an anderer Stelle vielleicht auch meine Sicht der Dinge korrigieren – wenn ich es zulasse und nicht verbissen festhalte: Ich seh' das aber richtig!
So ein Gespräch hat auch die Chance, meine Emotionen besser in Griff zu bekommen. Hab ich mich schon aufgeregt, wenn ich mit einem anderen über diese ein Sache sprach, wird es mir leichter fallen, dann sachlich zu bleiben, wenn ich mit dem Betreffenden darüber spreche.
Wenn ich mit dem Betreffenden darüber spreche! Dazu kommt es leider viel zu selten. Man klagt sich über den Einen bei anderen aus und redet nicht mit ihm oder ihr selbst. Nun gut, wo das Gespräch mit anderen reicht und ich so mit entsprechender Person wieder zurecht komme, muss ich vielleicht auch nicht weiter drüber reden.
Aber jede Sache, die mich immer wieder beschäftigt, sollte doch mit der entsprechenden Person angesprochen werden. Am besten, solange ich noch weitgehend sachlich über das Problem oder Thema reden kann.
Besonders wichtig ist es meines Erachtens, das man miteinander ins Gespräch kommt, wo in vergleichbaren Situationen andere anders denken und handeln als ich und dabei Ärger aufkommen will: „Warum der sich nur so hat?!“ „Was will die denn schon wieder?!“ „Immer will der seine Extrawurst!“ Oft macht man ja es selbst so wie so am besten. Nur die anderen, die könnten sich ändern.
Da kann ein Gespräch mit der Person, über die ich mich wundere oder ärgere, meine Sicht der Dinge ändern: „Aha, darum machst du das so! Das hab ich nicht gewusst.“ „Jetzt verstehe ich, warum sie immer...“ „Das habe ich in solcher Situation bisher nie gesehen.“
Nicht immer werde ich verstehen können, warum dem anderen anderes wichtig ist oder die andere anders handelt als ich es machen würde. Dann ist es gut, wenn ich es einfach stehen lassen kann: „Ich weiß zwar nicht, warum du soviel Wert darauf legst, aber wenn es dir wichtig ist, möchte ich darauf achten.“
Auch da, wo Fehlverhalten eines Mitmenschen zu erkennen ist (und ich mich daran reibe), ist es wichtig, das mit betreffender Person anzusprechen und nicht nur mit anderen. Schon gar nicht hinter vorgehaltener Hand. Wie soll es anders werden, wenn keiner mit ihr oder ihm darüber redet. Wie soll ich mich ändern, wenn keiner mir meine Fehler sagt. Aber solche Gespräche brauchen Mut, kosten mitunter manche Sympathie. Und es kostet die Bereitschaft, für die Kritik anderer ebenso offen zu sein und sie an sich heranzulassen.
Aber es lohnt sich. Wenn wir bereit sind, offen und ehrlich in der Sache und im freundlichen Ton miteinander zu reden, geht es danach (meist) besser weiter als zuvor.
Ein gutes Leitwort könnte z.B. das sein, was Gott zu Laban sagte, als dieser gerade ein Problem mit Jakob hatte: „Hüte dich davor, mit Jakob anders als freundlich zu reden!“ (zu finden in der Bibel, 1. Mose 31, Vers 24). Wer ist mein „Jakob“, für den ich das beherzigen sollte?
Allen eine gute neue Woche und in ausstehenden Gesprächen einen guten, freundlichen Ton! Besonders im Blick auf „Jakob“.
Wilfried Schmidt
Hinterher stellt sich durchaus ein fades Gefühl ein. Haben wir zu viel über diesen Menschen gesprochen? Dann noch ohne die Gelegenheit, dass er sich erklären konnte.
Sicher ist es eine Chance, das was einen beschäftigt im Blick auf XY, erst einmal mit einem anderen anzusprechen. Es ist eine Chance für sich selber klarer zu sehen. Hier kann man das, was man sonst nur fühlt und in Gedanken bewegt, aussprechen. Und mein Gegenüber wird mich an der einen Stelle bestätigen, an anderer Stelle vielleicht auch meine Sicht der Dinge korrigieren – wenn ich es zulasse und nicht verbissen festhalte: Ich seh' das aber richtig!
So ein Gespräch hat auch die Chance, meine Emotionen besser in Griff zu bekommen. Hab ich mich schon aufgeregt, wenn ich mit einem anderen über diese ein Sache sprach, wird es mir leichter fallen, dann sachlich zu bleiben, wenn ich mit dem Betreffenden darüber spreche.
Wenn ich mit dem Betreffenden darüber spreche! Dazu kommt es leider viel zu selten. Man klagt sich über den Einen bei anderen aus und redet nicht mit ihm oder ihr selbst. Nun gut, wo das Gespräch mit anderen reicht und ich so mit entsprechender Person wieder zurecht komme, muss ich vielleicht auch nicht weiter drüber reden.
Aber jede Sache, die mich immer wieder beschäftigt, sollte doch mit der entsprechenden Person angesprochen werden. Am besten, solange ich noch weitgehend sachlich über das Problem oder Thema reden kann.
Besonders wichtig ist es meines Erachtens, das man miteinander ins Gespräch kommt, wo in vergleichbaren Situationen andere anders denken und handeln als ich und dabei Ärger aufkommen will: „Warum der sich nur so hat?!“ „Was will die denn schon wieder?!“ „Immer will der seine Extrawurst!“ Oft macht man ja es selbst so wie so am besten. Nur die anderen, die könnten sich ändern.
Da kann ein Gespräch mit der Person, über die ich mich wundere oder ärgere, meine Sicht der Dinge ändern: „Aha, darum machst du das so! Das hab ich nicht gewusst.“ „Jetzt verstehe ich, warum sie immer...“ „Das habe ich in solcher Situation bisher nie gesehen.“
Nicht immer werde ich verstehen können, warum dem anderen anderes wichtig ist oder die andere anders handelt als ich es machen würde. Dann ist es gut, wenn ich es einfach stehen lassen kann: „Ich weiß zwar nicht, warum du soviel Wert darauf legst, aber wenn es dir wichtig ist, möchte ich darauf achten.“
Auch da, wo Fehlverhalten eines Mitmenschen zu erkennen ist (und ich mich daran reibe), ist es wichtig, das mit betreffender Person anzusprechen und nicht nur mit anderen. Schon gar nicht hinter vorgehaltener Hand. Wie soll es anders werden, wenn keiner mit ihr oder ihm darüber redet. Wie soll ich mich ändern, wenn keiner mir meine Fehler sagt. Aber solche Gespräche brauchen Mut, kosten mitunter manche Sympathie. Und es kostet die Bereitschaft, für die Kritik anderer ebenso offen zu sein und sie an sich heranzulassen.
Aber es lohnt sich. Wenn wir bereit sind, offen und ehrlich in der Sache und im freundlichen Ton miteinander zu reden, geht es danach (meist) besser weiter als zuvor.
Ein gutes Leitwort könnte z.B. das sein, was Gott zu Laban sagte, als dieser gerade ein Problem mit Jakob hatte: „Hüte dich davor, mit Jakob anders als freundlich zu reden!“ (zu finden in der Bibel, 1. Mose 31, Vers 24). Wer ist mein „Jakob“, für den ich das beherzigen sollte?
Allen eine gute neue Woche und in ausstehenden Gesprächen einen guten, freundlichen Ton! Besonders im Blick auf „Jakob“.
Wilfried Schmidt
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