Moment Mal
von Superintendent i.R. Peter Heß
Immer wieder bin ich fasziniert, wenn ich eine Schafherde sehe. Vor etwa eine Woche waren es gleich zwei große Herden. Die Bibel verwendet dies Bild oft und entdeckt tiefe Wirklichkeiten des Glaubens und Lebens darin.
Maler früherer Zeiten haben diese Bilder gern gemalt. In manchen Wohnungen begegnen sie mir bis heute. Sie stellen die Aussage der Bibel dar. Der Hirte trägt einen Lichtkranz, weil Jesus gesagt hat: Ich bin der gute Hirte.
Eine geniale Botschaft, die das Wunder des Glauben und des Lebens beschreibt. Wer ist Gott und wie will er mit uns leben. Wer sind wir? Wie können wir IHN in unserem Leben entdecken, wahrnehmen, und bewußt einbeziehen? Nein, wir sind für Ihn keine dummen Schafe und die Kirche Jesu Christi, seine Gemeinde keine Hammelherde. In dem Buch eines Fachmanns zum Thema Hirte und Herde habe ich verstehen gelernt, welch geniale Bildsprache mir für meinen Glauben und mein Leben angeboten wird.
Unglaublich: Der Hirte kennt jedes Tier seiner großen Herde. So werden unsere Einzigartigkeit und Besonderheiten von Gott wahrgenommen. Niemand wird von ihm übersehen. Keiner geht in der Masse unter. Der Hirte sieht genau wie es dem einzelnen Tier geht. So weiß Gott wie es mir geht und ER kümmert sich um jeden besonders.
Die gesunde Versorgung und Ernährung und die Pflege werden vom Hirten garantiert, auch Schutz vor Gefahren. Dabei geht es nicht nur um körperliche Gesundheit und Fitness. Geborgenheit, Fürsorge , Schutz und Zuwendung, auch Nähe schaffen die Atmosphäre für ein gesundes und gelingendes Leben das Gott uns gönnt.
Der Hirte hat auch eine Sprache die von der Herde verstanden wird. Oft sind es nur Signale und sie wissen was gemeint ist. Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und ich gebe ihnen das ewige leben.“
Wir haben die Möglichkeit in der Bibel, im Gottesdienst, im Gebet Gottes Signale zu hören und mit Gott zu reden. Es gibt Momente der Stille, in denen er uns ganz leise Impulse zuflüstert. Zuweilen bedient er sich, besonders bei Gefahr, auch deutlicherer und lauterer Signale um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Das können Menschen oder Situationen sein. Das können aber auch Gedanken sein, die uns „zufliegen“.
Die Botschaft des Bildes lautet: Gottes Liebe und Gottes Nähe gelten jedem von uns. Ihm liegt an uns. Zur Zeit Jesu war die Arbeit des Hirten mit dem Einsatz des Lebens verbunden. Der Einbruch von Gefahr durch wilde Tiere war ständig gegeben. Der Einsatz des Lebens Jesu im Sterben am Kreuz ist wohl das stärkste Zeichen dafür, wie sehr IHM an uns gelegen ist.
Die Gefahren von Schuld, Versagen ,Scheitern, Angst, Sorge, Krankheit und Tod haben Ihn dazu gebracht, dass er sich dazwischen geworfen hat. Er will nicht dass wir daran kaputt gehen, sondern will mit uns leben, auch jenseits der Grenze der Zeit.
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