Moment Mal
von Pastor Andreas Ruthard
...das rettende Ufer erreicht!
Ein Mann war im Wattenmeer unterwegs nach Hause. Es war Ebbe und bei guter Sicht konnte er den Weg erkennen. Doch plötzlich kam Nebel und die Sicht war weg. Er konnte den Weg nicht mehr sehen. Und wusste, dass, wenn er nicht rechtzeitig das Ufer erreichen würde, die Flut ihn ertränkt.
Er überwand die Angst und überlegte – da kam ihm der rettende Gedanke. Bei Ebbe fließt das Wasser in Richtung zum Ufer. So blieb er immer wieder stehen und horchte, in welche Richtung das Wasser floß. Ging dann ein Stück weit in diese Richtung, um dann wieder stehen zu bleiben und zu hören. So erreichte er das rettende Ufer und kam zu Hause gut an.
Ist das nicht auch ein Beispiel für unser Leben, für unseren Alltag?! Wir sind unterwegs und manchmal sieht alles klar aus, wir wissen die Richtung. Wie in diesen Tagen, wenn die Sonne scheint und alles hell ist. Doch dann kommen Situationen, wie der Nebel im Wattenmeer. Was vorher klar schien, ist auf einmal nicht mehr zu sehen. Man findet die Richtung nicht mehr, den Weg, die Lösung. Weiß nicht mehr weiter. In der Schule, zu Hause ganz privat oder auf der Arbeit. Der Alltag ist oft nicht leicht. Nicht umsonst spricht man vom "grauen Alltag". Da hat man sich mit Anderen gut verstanden und plötzlich kommt Streit auf. Gegeneinander, Trennung. In der Schule lief es bieher gut und plötzlich
bekommt man den Lernstoff nicht mehr in den Kopf. Da sind Krankheitsnöte, man kann nicht mehr wie bisher. Welchen Sinn hat das Leben noch? Oder am Arbeitsplatz, wo man sich bisher gegenseitig geholfen hat, ist plötzlich Mißtrauen und Gegeneinander. Oder der Haussegen hängt schief... Das ist die eine Seite der Geschichte – oder unserer Geschichte.
Doch da gibt es auch die andere Seite: das Wasser, das den Weg zum rettenden Ufer zeigte! Das Wasser ist ein Bild auf die Worte Jesu! Jesus Christus erklärt das in der Begegnung mit einer Frau, die an einem Brunnen Wasser schöpft, im Johannesevangelium – Kapitel 4. Er sagt, dass er selbst ein Wasser zu geben hat, das nicht nur den momentanen Durst löscht, sondern für den, der es sucht und annimmt zu einer Quelle für das eigenen Leben wird! Mit diesem Wasser meint Er seine Worte. Die Worte Jesu sind nicht leere Theorie, die dem Leben nicht standhalten, sondern praktisch,
einfach, Sinn und Orientierung gebend!
Georg Müller, der Waisenhausvater von Bristol für bis zu 2000 Kinder, berichtete, dass, wenn immer er im täglichen Leben nicht weiter wusste, sich die Bibel nahm, um ein Stück daraus zu lesen. Das Ergebnis war immer, dass sich seine Gedanken klärten und er erkennen konnte, wie weiter zu handeln war. Ich kann Ihnen nur Mut machen, sich diesem Jesus Christus und Seinem Wort anzuvertrauen. Stehen zu bleiben, um zu lesen, zu hören, um dann den weiteren Weg im Alltag und Leben zu finden und zu Hause anzukommen!
Andreas Ruthard - Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Wittenberge
Einen Kommentar schreiben