Moment mal
von Wilfried Schmidt
Während meines Studiums im schönen Oderbruch kam ich bei Spaziergängen oft an einem Haus vorbei, auf dem zu lesen war: Ob Ost, ob West – tu Hus is best. Sicher haben viele in den letzten Wochen auch diese Erfahrung gemacht. Man wäre zwar gern am Meer oder in den Bergen noch ein paar Tage länger geblieben, aber zu Hause ist es doch am schönsten. Da, wo ich hingehöre, wo ich meinen Platz habe.
Diese Erfahrung machten auch Kinder, die meinten, die Gäste in ihrem Haus wären immer besser dran als sie selbst. Sie wollten gern einmal Gäste ihrer Mutter sein. Sie ließ sich darauf ein und dann wurde ein Termin vereinbart, an dem sie zu ihrer Mutter auf Besuch kämen. Aber ihnen wurde schnell bewusst, dass ihnen als Kinder vieles selbstverständlich möglich war und als „Besuch“ mussten sie oft erst fragen, ob sie denn das oder das machen oder angucken dürften.
Zuhause. Manche denken da zuerst an bestimmte Pflichten. Vielleicht auch an Verbote. Ich weiß: für manche ist das Zuhause leider ein Ort der Gewalterfahrung. Da ist es wichtig, nicht weg zu schauen, sondern zu überlegen, wie man helfen kann. Doch möchte ich mich wieder dem guten Zuhause widmen.
Andere denken bei Zuhause eher an einen bestimmten Ort, ein Baum ein Haus. Und alles was ähnlich aussieht, vermittelt ein Gefühl des Zuhauseseins.
Zuhause. Der Ort, an dem ich mich wohl fühle. Wo ich auch mal die Beine hochlegen kann, die Seele baumeln lassen kann.
Bei meiner Großmutter, sie musste 1947 aus Hinterpommern fliehen, hatte ich den Eindruck: Heimat sind weniger die Häuser, die Landschaft, sondern mehr die Menschen, mit denen ich lebe.
Mein Zuhause sind also auch die Menschen, die mir das Gefühl der Geborgenheit geben. Die mit mir Freud und Leid teilen. Menschen, vor denen ich ins Unreine reden kann und die mir mir helfen, mich zu verstehen. Die mich wertschätzen. Die zu mir stehen, auch wenn sie mich mal nicht verstehen.
Zu Hause ist da, wo ich keine Angst haben muss, jemandem im Weg zu sein. “Zuhause ist da, wo du ungefragt kommen kannst und man dich empfängt, als wartete man schon die ganze Zeit auf dich.” So hat es mal jemand gut formuliert.
So etwas zu erleben, ist echt schön. Etwas Schöneres gibt es nicht auf dieser Welt, bei aller Faszination, die gewisse Naturerscheinungen, Bauwerke oder Gegenden ausstrahlen und die viele in ihrem Urlaub genießen konnten.
Es ist wohltuend, von anderen Menschen das Gefühl geschenkt zu bekommen, zu Hause zu sein: Eltern, Großeltern, (groß gewordene) Kinder, Freunde, Nachbarn, Kollegen.
Und es tut uns gut, zu überlegen, wie wir unserem Nächsten unseren Kräften und Möglichkeiten entsprechend Geborgenheit geben können und das Gefühl, zu Hause zu sein. In dem Zusammenhang ist auch gut, den Bibelvers der Woche (Matthäus 25,40) zu verstehen: „Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“
Menschen können ein Zuhause sein. Und wir können noch ein anderes Zuhause finden: ein Zuhause bei Gott. Bei ihm sind wir immer willkommen. Er sagt nie: Hab' keine Zeit für dich! Bei ihm kann ich mich ausklagen, ins Unreine reden. Er versteht mich – auch dann, wenn ich mich selbst nicht verstehe. Er steht zu mir. Auch da, wo ich falsche Wege gegangen bin. Auch hilft er mir, einen neuen Kurs einzuschlagen, wo es nötig ist.
Jesus erzählte ein Gleichnis. Da war ein junger Mann, der sein Erbe ausgezahlt bekommen wollte. Und sein Vater machte es so. Dann zog er los und lebte drauf los. Bis das Geld alle war. Er fand keinen Weg, wie es weitergehen könnte. Da fiel ihm sein Vater ein. Bei ihm hatte ich es gut. Selbst als sein kleinster Angestellter würde es mir 100 Mal besser gehen als hier. Und er zog los. Der Vater empfing ihn mit offenen Armen und freute sich, dass sein Sohn wieder da ist.
Jesus erzählte dieses Gleichnis, um deutlich zu machen, dass auch Gott uns als unser Vater mit offenen Armen empfängt, wenn wir zu ihm kommen. Zu ihm kommen bedeutet zum Beispiel, mit ihm zu reden im Gebet oder in seinem Wort lesen.
Ja, wir können ein Zuhause haben bei Gott. Wir sind immer willkommen. Er empfängt uns freundlich, auch wenn Schuld in meinem Leben da ist. Dann vergibt er, wenn ich mit ihm darüber rede. Es ist, als nimmt er mich in den Arm. Ich darf mich angenommen wissen. Kann meine Sorge bei ihm abgeben und mit ihm Freude und Leid teilen. Er gibt Hoffnung, wo ich keine mehr habe.
Er ist für uns da, wie ein guter Vater, wie eine gute Mutter für ihre Kinder.
Wilfried Schmidt
Diese Erfahrung machten auch Kinder, die meinten, die Gäste in ihrem Haus wären immer besser dran als sie selbst. Sie wollten gern einmal Gäste ihrer Mutter sein. Sie ließ sich darauf ein und dann wurde ein Termin vereinbart, an dem sie zu ihrer Mutter auf Besuch kämen. Aber ihnen wurde schnell bewusst, dass ihnen als Kinder vieles selbstverständlich möglich war und als „Besuch“ mussten sie oft erst fragen, ob sie denn das oder das machen oder angucken dürften.
Zuhause. Manche denken da zuerst an bestimmte Pflichten. Vielleicht auch an Verbote. Ich weiß: für manche ist das Zuhause leider ein Ort der Gewalterfahrung. Da ist es wichtig, nicht weg zu schauen, sondern zu überlegen, wie man helfen kann. Doch möchte ich mich wieder dem guten Zuhause widmen.
Andere denken bei Zuhause eher an einen bestimmten Ort, ein Baum ein Haus. Und alles was ähnlich aussieht, vermittelt ein Gefühl des Zuhauseseins.
Zuhause. Der Ort, an dem ich mich wohl fühle. Wo ich auch mal die Beine hochlegen kann, die Seele baumeln lassen kann.
Bei meiner Großmutter, sie musste 1947 aus Hinterpommern fliehen, hatte ich den Eindruck: Heimat sind weniger die Häuser, die Landschaft, sondern mehr die Menschen, mit denen ich lebe.
Mein Zuhause sind also auch die Menschen, die mir das Gefühl der Geborgenheit geben. Die mit mir Freud und Leid teilen. Menschen, vor denen ich ins Unreine reden kann und die mir mir helfen, mich zu verstehen. Die mich wertschätzen. Die zu mir stehen, auch wenn sie mich mal nicht verstehen.
Zu Hause ist da, wo ich keine Angst haben muss, jemandem im Weg zu sein. “Zuhause ist da, wo du ungefragt kommen kannst und man dich empfängt, als wartete man schon die ganze Zeit auf dich.” So hat es mal jemand gut formuliert.
So etwas zu erleben, ist echt schön. Etwas Schöneres gibt es nicht auf dieser Welt, bei aller Faszination, die gewisse Naturerscheinungen, Bauwerke oder Gegenden ausstrahlen und die viele in ihrem Urlaub genießen konnten.
Es ist wohltuend, von anderen Menschen das Gefühl geschenkt zu bekommen, zu Hause zu sein: Eltern, Großeltern, (groß gewordene) Kinder, Freunde, Nachbarn, Kollegen.
Und es tut uns gut, zu überlegen, wie wir unserem Nächsten unseren Kräften und Möglichkeiten entsprechend Geborgenheit geben können und das Gefühl, zu Hause zu sein. In dem Zusammenhang ist auch gut, den Bibelvers der Woche (Matthäus 25,40) zu verstehen: „Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“
Menschen können ein Zuhause sein. Und wir können noch ein anderes Zuhause finden: ein Zuhause bei Gott. Bei ihm sind wir immer willkommen. Er sagt nie: Hab' keine Zeit für dich! Bei ihm kann ich mich ausklagen, ins Unreine reden. Er versteht mich – auch dann, wenn ich mich selbst nicht verstehe. Er steht zu mir. Auch da, wo ich falsche Wege gegangen bin. Auch hilft er mir, einen neuen Kurs einzuschlagen, wo es nötig ist.
Jesus erzählte ein Gleichnis. Da war ein junger Mann, der sein Erbe ausgezahlt bekommen wollte. Und sein Vater machte es so. Dann zog er los und lebte drauf los. Bis das Geld alle war. Er fand keinen Weg, wie es weitergehen könnte. Da fiel ihm sein Vater ein. Bei ihm hatte ich es gut. Selbst als sein kleinster Angestellter würde es mir 100 Mal besser gehen als hier. Und er zog los. Der Vater empfing ihn mit offenen Armen und freute sich, dass sein Sohn wieder da ist.
Jesus erzählte dieses Gleichnis, um deutlich zu machen, dass auch Gott uns als unser Vater mit offenen Armen empfängt, wenn wir zu ihm kommen. Zu ihm kommen bedeutet zum Beispiel, mit ihm zu reden im Gebet oder in seinem Wort lesen.
Ja, wir können ein Zuhause haben bei Gott. Wir sind immer willkommen. Er empfängt uns freundlich, auch wenn Schuld in meinem Leben da ist. Dann vergibt er, wenn ich mit ihm darüber rede. Es ist, als nimmt er mich in den Arm. Ich darf mich angenommen wissen. Kann meine Sorge bei ihm abgeben und mit ihm Freude und Leid teilen. Er gibt Hoffnung, wo ich keine mehr habe.
Er ist für uns da, wie ein guter Vater, wie eine gute Mutter für ihre Kinder.
Wilfried Schmidt
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