Moment Mal
von Pfarrer Sacha Sommershof
In Bewegung bleiben - Gedanken zum Fahrradfahren und zum Glauben
Liebe Leserinnen und Leser,
von Albert Einstein stammt wohl der Satz: „Das Leben ist wie Fahrradfahren, um die Balance zu halten musst du in Bewegung bleiben.“ Wenn in dieser Woche bei uns die Tour de Prignitz stattfindet, dann werden wieder viele Radfahrbegeisterte diesen Satz in die Tat umsetzen. Bei hoffentlich fahrradfreundlichem Wetter geht es durch Orte und Städte und vor allem durch eine wunderbare Landschaft. Ganz umweltfreundlich können die Radler die Natur genießen.
Dies gelingt umso besser, je trainierter und geübter man ist, denn die 300 km bergauf und bergab, über verschiedene Straßenbeläge und manchmal auch mit widrigen Wetterphänomenen, wie Gegenwind, wollen bewältigt werden. Noch wichtiger als ein gutes Fahrrad ist es, dabei nicht alleine unterwegs zu sein, sondern mit anderen, die aufmuntern, mitziehen und in deren Windschatten man sich vielleicht auch ein Stück Erholung schenken lassen kann.
Nun machen die sechs Tage dieser Radrundfahrt nicht das Leben aus, aber Albert Einstein hat sicherlich nicht umsonst diesen Vergleich gewählt. Denn auch im Leben verspürt man nicht immer nur Rückenwind und kann die Tage so dahinrollen lassen. Im Gegenteil hat man es von Zeit zu Zeit mit kräftigem Gegenwind zu tun und es kostet Kraft, im Leben voran- und über manchen Berg hinüberzukommen. Die Erfahrungen des Lebens werden so etwas wie Training, die schwierigen Etappen zu meistern. Stehen zu bleiben als Alternative würde einen eher aus dem Tritt, aus der Balance bringen. Doch einfach weiterzufahren fällt auch nicht immer leicht. Da hilft es, wie beim Fahrradfahren auch im Leben, wenn man die Strecken, gerade die schwierigen, nicht alleine zurücklegen muss, sondern sich auch schon mal mitziehen lassen kann. Wie wichtig ist es, zu erfahren, dass man wieder Kraft erhält, um den Lebensweg weitergehen oder -fahren zu können.
Im Alten Testament sagt Gott seine Hilfe so zu: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ Es ist ein besonderer Halt, den Gott uns Menschen verspricht, der uns auch in schwierigen Situationen unseres Lebens nicht stürzen lässt. Es ist der Halt im Glauben an Gott, den Menschen immer wieder erleben. Den Satz Albert Einsteins kann man auch auf den Glauben anwenden und ihn ein wenig abändern: „Der Glauben ist wie Fahrradfahren, um die Balance zu halten musst du in Bewegung bleiben“. Auch der Glaube will erlernt und geübt werden, um in ihm den Halt im Leben zu erfahren und wieder Kraft für den weiteren Weg zu erhalten. Vielleicht verbinden Sie einfach beides, sich im Fahrradfahren und im Glauben zu üben, indem Sie, am besten mit anderen, ihre ganz eigene Tour planen. Und starten Sie einfach mit dem Besuch einer der vielen schönen Kirchen in unserer Region, vielleicht schon am nächsten Sonntag.
Bleiben Sie in Bewegung und kommen Sie gut an!
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