Moment mal
von Pfarrer Albrecht D. Preisler
Urteile
Alle Menschen suchen Gerechtigkeit. Wir suchen Gerechtigkeit für unsere Welt, die Gesellschaft, in der wir leben, und für unser persönliches Leben auch.
Es ist gerecht, wenn der, der viel leistet, auch viel hat, sagen die einen. Es ist gerecht, wenn der, der viel hat, den Schwächeren hilft, sagen die anderen. Es ist gerecht, wenn jemand länger Geld bekommt, der lange in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, sagen die einen. Es ist gerecht, wenn alle das gleiche erhalten, sagen die anderen. In unserer Gesellschaft wird viel über Gerechtigkeit diskutiert. Einigkeit darüber gibt es nicht.
An einigen Stellen scheint die Gerechtigkeit einfach. Zum Beispiel in der Schule beim Diktat. Aber ist es gerecht, dass der eine ohne Mühe eine 1 schafft, während ein anderer mit ständigem Üben und viel Anstrengung sich gerade so von 4 auf 3 verbessern kann. Ist das nicht eine viel größere Leistung als die mühelose 1?
Wir können Menschen nach dem beurteilen, was sie uns Gutes tun, also nach ihrer Leistung, nach dem Ergebnis. Wir können Menschen aber auch nach dem beurteilen, was sie wollen und können, nach ihrer Anstrengung. Vielleicht sollte man auch beides berücksichtigen und Ergebnisse und Möglichkeiten in ein richtiges Verhältnis zu einander bringen. Doch spätestens da wird es kompliziert. Was dem einen noch gerecht erscheint, wird für den anderen schreiende Ungerechtigkeit sein. Wenn auch der eine gute Note im Diktat bekommt, der sich besondere Mühe gibt, ärgert sich der, der weniger Fehler gemacht hat. Andererseits verliert der die Lust sich anzustrengen, der trotz viel Einsatz niemals einen Erfolg erringt. Was ist da gerecht?
Jesus Christus spricht: Ihr urteilt, wie Menschen urteilen, ich urteile über keinen (Evangelium nach Johannes, Kapitel 8, Vers 15). So lautet der Bibelspruch für den Monat August.
Kein Urteil, das wir je über andere fällen, kann gerecht sein. Immer werden die Maßstäbe unsere persönlichen Maßstäbe sein. Immer kann man auch einen anderen Blick auf die Dinge und die Menschen haben. Mit anderen Worten: Urteile sind immer ungerecht!
Es mag ja sein, dass in der Schule allgemeinverbindliche Maßstäbe gesetzt werden müssen, damit man die Leistungen miteinander vergleichen kann. Es fallen uns sicher immer Lebensbereiche ein, wo das wichtig ist. Aber ein Urteil über einen anderen legt fest: den anderen und was wir von ihm erwarten, aber auch uns selbst, weil wir unser Verhalten nach unserem Urteil ausrichten.
Ich bin dankbar, dass Jesus Christus mich nicht festlegt. Ich bin nicht be- und schon gar nicht verurteilt. Jesus Christus begegnet mir ohne eigene Festlegung: offen, herzlich und frei. Ich bin im Leben nicht festgelegt auf Sieger oder Verlierer, Guter oder Böser, Starker oder Schwacher, Schlauer oder Dummer
Ich bin mir nicht sicher, ob das auch bei uns funktionieren kann, wie Jesus kein Urteil zu fällen, allen Menschen immer vorurteilsfrei zu begegnen. Jede Begegnung wird zu einem Neuanfang. Das wäre ein großes Abenteuer voller schöner und vielleicht auch mancher böser Überraschungen. Ich bin nicht sicher, ob das funktionieren kann. Aber Lust darauf, habe ich schon.
Es ist gerecht, wenn der, der viel leistet, auch viel hat, sagen die einen. Es ist gerecht, wenn der, der viel hat, den Schwächeren hilft, sagen die anderen. Es ist gerecht, wenn jemand länger Geld bekommt, der lange in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, sagen die einen. Es ist gerecht, wenn alle das gleiche erhalten, sagen die anderen. In unserer Gesellschaft wird viel über Gerechtigkeit diskutiert. Einigkeit darüber gibt es nicht.
An einigen Stellen scheint die Gerechtigkeit einfach. Zum Beispiel in der Schule beim Diktat. Aber ist es gerecht, dass der eine ohne Mühe eine 1 schafft, während ein anderer mit ständigem Üben und viel Anstrengung sich gerade so von 4 auf 3 verbessern kann. Ist das nicht eine viel größere Leistung als die mühelose 1?
Wir können Menschen nach dem beurteilen, was sie uns Gutes tun, also nach ihrer Leistung, nach dem Ergebnis. Wir können Menschen aber auch nach dem beurteilen, was sie wollen und können, nach ihrer Anstrengung. Vielleicht sollte man auch beides berücksichtigen und Ergebnisse und Möglichkeiten in ein richtiges Verhältnis zu einander bringen. Doch spätestens da wird es kompliziert. Was dem einen noch gerecht erscheint, wird für den anderen schreiende Ungerechtigkeit sein. Wenn auch der eine gute Note im Diktat bekommt, der sich besondere Mühe gibt, ärgert sich der, der weniger Fehler gemacht hat. Andererseits verliert der die Lust sich anzustrengen, der trotz viel Einsatz niemals einen Erfolg erringt. Was ist da gerecht?
Jesus Christus spricht: Ihr urteilt, wie Menschen urteilen, ich urteile über keinen (Evangelium nach Johannes, Kapitel 8, Vers 15). So lautet der Bibelspruch für den Monat August.
Kein Urteil, das wir je über andere fällen, kann gerecht sein. Immer werden die Maßstäbe unsere persönlichen Maßstäbe sein. Immer kann man auch einen anderen Blick auf die Dinge und die Menschen haben. Mit anderen Worten: Urteile sind immer ungerecht!
Es mag ja sein, dass in der Schule allgemeinverbindliche Maßstäbe gesetzt werden müssen, damit man die Leistungen miteinander vergleichen kann. Es fallen uns sicher immer Lebensbereiche ein, wo das wichtig ist. Aber ein Urteil über einen anderen legt fest: den anderen und was wir von ihm erwarten, aber auch uns selbst, weil wir unser Verhalten nach unserem Urteil ausrichten.
Ich bin dankbar, dass Jesus Christus mich nicht festlegt. Ich bin nicht be- und schon gar nicht verurteilt. Jesus Christus begegnet mir ohne eigene Festlegung: offen, herzlich und frei. Ich bin im Leben nicht festgelegt auf Sieger oder Verlierer, Guter oder Böser, Starker oder Schwacher, Schlauer oder Dummer
Ich bin mir nicht sicher, ob das auch bei uns funktionieren kann, wie Jesus kein Urteil zu fällen, allen Menschen immer vorurteilsfrei zu begegnen. Jede Begegnung wird zu einem Neuanfang. Das wäre ein großes Abenteuer voller schöner und vielleicht auch mancher böser Überraschungen. Ich bin nicht sicher, ob das funktionieren kann. Aber Lust darauf, habe ich schon.
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