Moment mal
von Superintendent i.R. Peter Heß
Beten – ein Weg der sich lohnt
Da hilft nur noch beten....! Was für ein Satz!? Klingt das nach Hoffnung oder Verzweiflung. Es ist zum Staunen! Sehen wir uns die Möglichkeiten der Medizin an. Da geschehen echte Wunder. Der Arzt kann das alles verständlich erklären und dennoch sage ich: Wunder. Die Grenzen werden immer weiter gesteckt. Aber es gibt auch neue. An den Grenzen sind Türen die sich öffnen. Im Dunkel reißt der Himmel auf und die Sonne strahlt. So vieles ist erklärbar und doch: Wunder. Da wo alles zu Ende scheint gibt es neuen Anfang. Kaum ein Thema das in der Bibel so oft vorkommt wie die Einladung zum Gebet. Jesus Christus selbst macht Mut. Ja, er gibt sogar Versprechen. Er macht Mut nicht aufzugeben.
Im ersten Teil der Bibel gibt es eine große Gebetssammlung, die Psalmen.
Da kommt das ganz Leben vor. Dank, Freude, Kummer Schmerz, Angst, Verzweiflung, Klagen und Bitten. Menschen reden mit Gott über alles was sie erleben, nicht erst wenn nichts mehr geht. Das kleine Leben des Einzelnen und das große Geschehen der Welt, alles kommt vor.
Sogar Liebeslieder finden sich. Dahinter verbergen sich die Erlebnisse mit Gott. Oft wird Gott Vater genannt. Ein schönes Bild, streichen wir unsere Mängel. Mit Sicherheit beten mehr Menschen als wir ahnen.
Das wir im 25. Jahr der Einheit Deutschlands leben erinnert uns an die Friedensgebete. Jeden Montag füllten sich Kirchen im Land. Kerzen wurden entzündet. Klage und Hoffnung wurde ausgesprochen. Und dann geschah das Wunder. Wenige hatten es für möglich gehalten. Oft glauben wir den eigenen Gebeten nicht. Machtsysteme wurden verändert. Machtzentren und politische Denksysteme wurden korrigiert. Und: Machtinstrumente kamen nicht zum Einsatz. Gott sei Dank! Die Gebete von damals bilden die Grundlage für uns heute, auch wenn noch manches offen ist. „Herr Doktor sie können beginnen ich habe gebetet“, sagte der Bauer vor der OP. Seelsorge, Gebet mit und für Menschen gehört zum Standard unserer Kliniken. „Ich glaube nicht“, sagte der Arzt zu mir, „aber Menschen die glauben und beten sind besser dran.“
Nach einem Krankenbesuch stehe ich am Auto und suche meinen Schlüssel. Er ist weg. Ich werde unruhig und bete. Da nehme ich einen leisen Gedanken auf. Geh zur Bank auf der ihr gesessen habt. Da lag er. Wir sitzen im Gottesdienst. Meine Nicht hat schlimme Zahnschmerzen. Ich lege mein Hand auf ihre Schulter und bete. „Das kann doch nicht sein!“ Meine Schwägerin ist mit dem Glauben nicht vertraut. Aber die Schmerzen sind weg. Da ist noch Luft nach oben!
Da sind noch Chancen für unser Leben heute und das große, schier Unlösbare der Welt.
Peter Heß, Superintendent i.R. , Perleberg
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