Moment mal
von Superintendent Oliver Günther
Ganz Brasilien steht unter Schock. Neymar, der Hoffnungsträger der Celecao, hat sich schwer verletzt. Er muss wochenlang pausieren. Brasilien muss im Halbfinale gegen Deutschland ohne den Superstar auskommen. Dabei hatte doch Scolari zu 100 Prozent auf den 22-jährigen Ballkünstler gesetzt. Mit seiner Schnelligkeit, der außergewöhnlichen Technik und vor allem mit seiner überragenden Fähigkeit, ein Spiel lesen zu können, sollte er für Tore sorgen. Und jetzt scheint der Trainer keine echte Alternative zu haben. Neymar ist nicht zu ersetzen. Er ist für Brasilien unverzichtbar. Das bringt mich auf einen interessanten Gedanken. Denn dieses Thema berührt einen Kern unseres Glaubens: Du, Mensch, bist für Christus unaufgebbar. So sehr hat Gott die Welt für unaufgebbar gehalten, dass er seinen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben (nach Joh. 3,16). Gott gibt alles auf, weil er uns Menschen einfach nicht aufgeben will. Dafür begibt er sich in diese Welt. Und er gibt sich dieser Welt ganz und gar hin. Seine Hingabe führt ihn ans Kreuz, in den Tod. So wichtig sind wir ihm. So sehr liegen wir ihm am Herzen. Er kann uns einfach nicht aufgeben.
Aber ich bin doch ein Versager! In meinem Leben ist so viel zerbrochen. Gott sagt: Du, Mensch, bist unaufgebbar. Aber unsere winzige Gemeinde verdient doch keine Beachtung! Gott sagt: Du bist unaufgebbar. Aber ich bin doch nur ein kleines Licht. Gott sagt: Du bist unaufgebbar. Aber meine Kräfte lassen nach! Gott sagt: Du bist unaufgebbar. Aber ich finde so viel eigennützige Triebkräfte in mir. Gott sagt: Du bist unaufgebbar.
Das gilt übrigens auch für Neymar. Auch wenn Scolari auf ihn verzichten muss, Gott sagt: Du bist unaufgebbar! Fußball mag eine der schönsten Nebensachen der Welt sein; nicht weniger, aber auch nicht mehr!
Herzliche Grüße aus dem Ev. Kirchenkreis Prignitz
Oliver Günther, Superintendent
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