Moment mal
von Pfarrer Olaf Glomke
Lebenszeit 2013
Moment mal …
… was ist eigentlich an einem Jahreswechsel besonders? Die einen feiern fröhlich in die Nacht hinein. Um Mitternacht lassen sie es kräftig krachen. Ich kenne auch Menschen, die machen sich nichts aus dem Wechsel der Jahre. Sie haben wenig Freude an Böllern und Raketen. Nicht wenige Menschen bleiben in dieser Nacht allein.
Was ist es also? Die schwefligen Rauchschwaden haben sich in Luft aufgelöst. Und am 2. Januar fühlt sich das neue Jahr für manchen schon nicht mehr so richtig neu an. Heute ist der erste Tag im Büro oder im Betrieb. Die Arbeit geht da los, wo sie im letzten Jahr aufgehört hat. Die Chancen und Probleme von vor zwei Tagen, sind genauso groß oder klein. Irgendwie ist das eigentlich auch kein Wunder, oder?
So richtig bringen der Wechsel der Jahreszahlen und die guten Vorsätze für das neue Jahr nicht weiter. Interessanter wird es, wenn ich auf mein Leben blicke. Denn jetzt fängt nicht nur ein neues Jahr an, sondern heute beginnt der Rest meines Lebens. Und damit nicht nur ein weiteres Jahr mehr oder weniger, sondern vor mir liegt Lebenszeit, die ich gestalten werde. Wahrscheinlich bleibt mir noch mehr als ein Jahr für mein Leben, vielleicht aber auch weniger. Und wenn es nicht das letzte ist, dann ist es immerhin das einzige Jahr 2013! meines Lebens. Selbst wenn mir noch viel Zeit bleibt, einmalig und einzigartig bleibt diese Zeit immer. Keinen Tag im neuen Jahr werde ich wiederholen können. Jeder Tag ist ein kostbares Unikat und er bleibt ein Geschenk an mich.
In der Bibel gibt es einen Satz, der mich darauf hinweist: „Wir müssen an das Sterben denken, um richtig Leben zu können.“ (Altes Testament Psalm 90 Vers 12). Es scheint ein Widerspruch zu sein und ich weiß, dass manche Menschen sich jetzt erschrocken zurückziehen. Doch er ist wahr. „Wir müssen an das Sterben denken, um richtig leben zu können.“
Jeder Tag meines Lebens ist einzigartig und unersetzbar! Wenn ich mir das deutlich mache, dann fühlt sich mein Leben anders an. Dann freue ich mich an jedem Tag und wäge ab, was wichtig oder unwichtig ist. Dann bin ich dankbar für meine Lebenszeit im Jahr 2013!
Pfarrer Olaf Glomke
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