Moment Mal

von Pfarrer Gérôme Kostropetsch

Das Jahr 2024 ist angebrochen. Der erste Monat schon verflogen. Der Januar ist vorbei, der Februar hat begonnen.

Das neue Jahr ist noch relativ jung und dennoch kommt es mir so vor, als wäre schon einige Zeit mehr vergangen. Vermutlich beschäftigen mich einfach noch die Themen des letzten Jahres, die mit dem Jahreswechsel ja nicht plötzlich keine Relevanz mehr haben. Krisen und Probleme, Gewalt und Kriege herrschen weiter.

Unzufriedenheit macht sich breit. Das drückt sich auch durch die vielen Proteste, Demonstrationen und Kundgebungen aus. Das letzte Jahr ging schwierig zu ende, das neue Jahr beginnt schwierig.

Doch dabei dürfen wir nicht das Gute vergessen, das wir erleben. Das ist vielleicht die Kunst dabei: den Blick bewahren für alles Schöne und Gute im Leben. Aufmerksam bleiben für das, was wohltuend ist, was mir Kraft und Halt gibt.
Ich denke an meine Familie und meine Freunde. Ein paar runde Geburtstage stehen in diesem Jahr an. Gemeinsame, wohltuende Zeit. Oder, dass mein Cousin wieder Vater geworden ist. Eine Freude, dass neue Leben begrüßen zu können.
Da ist die unverhoffte Begegnung mit zwei Freunden aus Berlin, die ich lange nicht gesehen habe und die plötzlich bei mir in Lenzen waren.

Es gibt so viele Dinge im Leben, die mich erfreuen können. Dabei muss es nicht immer das große Highlight sein. Das wunderbare im ganz Kleinen entdecken. Der Sonnenstrahl, der sich durch die graue Wolkendecke den Weg gebahnt hat. Der liebe Gruß oder das freudige Winken, beim Spaziergang durch den Ort.

Ja, es stimmt: nicht alles im Leben ist hell und freundlich. Es gibt vieles, was bedrückt, Sorgen macht oder Ängste schürt.
Gleichzeitig gibt es auch eine Menge an wunderbaren Momenten, Situation und Menschen, die das Leben bereichern und mir immer wieder zeigen, wie schön es sein kann.

Was macht dir Mut? Wodurch fühlst du dich getragen und aufgehoben? Wer oder was kann dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern?
Es tut gut sich das bewusst zu machen. Glaube mir, es lohnt sich. Für den Moment, weil dir bestimmt einiges einfällt, was dich glücklich macht. Doch auch für das was kommen mag. Gerade in den schwierigen Zeiten, kannst du von den kostbaren Momenten zehren, die dir zeigen: Du erlebst viel Gutes im Leben.

Lass uns nicht im Negativen verharren, sondern uns an dem festhalten, was unserer Seele gut tut.

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