Moment Mal

von Pfarrer Gérôme Kostropetsch

„Ach, wie die Zeit vergeht.“, höre ich immer wieder Menschen in meinem Umfeld sagen. Und ich merke, dass auch ich hin und wieder auf diese Floskel zurückgreife. Es ist schon komisch mit dem vergehen der Zeit. Auf der einen Seite vergeht die Zeit immer gleich schnell. Eine Stunde bleibt eine Stunde aus 60 Minuten und auch die Spanne wie lange eine Minute andauert, verändert sich nicht. Aber: die gefühlte Zeit verändert sich.

Ich weiß noch, wie ich mich als Grundschüler auf die Sommerferien gefreut habe. Ganze sechs Wochen frei. Das war damals eine enorm lange Zeit – jedenfalls hatte es sich so angefühlt.

Heute vergehen sechs Wochen für mich – gefühlt – viel schneller als in meiner Kindheit. Generell habe ich das Gefühl, dass die Zeit schneller voranschreitet. Das mag mit der Verantwortung zusammenhängen, die als erwachsener Mensch einhergeht und die täglichen Aufgaben, die erfüllt werden wollen.

„Ach, wie die Zeit vergeht.“ Es stimmt. Die Zeit vergeht beziehungsweise schreitet voran – daran können wir nichts ändern. In unserer Hand liegt jedoch, wie wir die Zeit nutzen, die uns geschenkt ist. Belaste ich mich Tag für Tag mit Dingen, die mir nur Stress machen? Nutze ich den Tag auch für die Momente und die Menschen, die mir gut tun? Gerade letzteres gibt mir auch wieder Kraft für alle Aufgaben, die ich nicht so gerne mache, die aber eben auch erledigt werden müssen.

Wie teilst du dir deine Zeit ein? Vergeht sie dabei schnell oder langsam? Ich glaube es ist vor allem wichtig, dass wir mit unsere Zeit bewusst umgehen. Ganz bewusst jeden Tag wahrnehmen, erleben und gestalten und die Zeit nicht einfach so an uns vorbeieilen lassen. Neben allen Aufgaben, die eben gemacht werden müssen, sich Zeit nehmen für das, was mir gut tut, mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert und mir Kraft gibt für alles was da kommen mag.

„Ach, wie die Zeit vergeht.“ Die erste Hälfte der Sommerferien ist vorbei. Doch da wartet ja noch die zweite Hälfte. Für den einen mögen drei Wochen quasi nichts sein, für die andere vielleicht eine Ewigkeit. Nutze deine Zeit und denk daran dir immer wieder Zeiten des Auftankens und der Freude zu gönnen. So das wir sagen können: „Ach, wie die Zeit vergeht... und gut war diese Zeit!“

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