Moment Mal

von Superintendent i.R. Peter Heß

Eingeladen zum Vertrauen

Sommer, Urlaub! Für mich ist das Erleben der Schönheit und Vielfalt der Schöpfung in den verschiedensten Regionen und Ländern das Wichtigste auf den Reisen. Berge, mit dem Weitblick und den kleiner werdenden Wirklichkeiten, die zurückbleiben, verändern mein Innerstes.

Der Alltag fällt ab. Eine neue Sicht, die mir guttut, stellt sich ein. Dazu kommt, was ich empfinde: Ich tauche in den Horizont Gottes ein. Ein wenig eintauchen in den Blick Gottes für diese Welt und mein Leben. Reisen an den Küsten entlang: ob Atlantik, Nord- und Ostsee oder Mittelmeer, sie vermitteln mir gleichermaßen die befreiende Erfahrung von Weite. Die Erfrischung, wenn der Wind weht, tut gut, macht den Kopf frei. Der Blick in die Tierwelt ergänzt das alles. Der Adler, der dahingleitet, die Entenmutter, die mit ihren Küken den Weg kreuzt, und die Pferde auf den Weiden, die grasen und springen oder auch einfach ruhen.

Es ist wie ein Bilderbuch, in dem ich verstehen lerne was es heißt, Gott zu kennen und ihm zu vertrauen, unter seinem Himmel zu leben und von dem versorgt zu sein, was er wachsen und gedeihen lässt.

„Herr, wie sind Deine Werke so groß und viel, Du hast sie alle weise geordnet und die Erde ist voll Deiner Güter!“ So staunt der Beter in Psalm 124.

Dieser Gott, dieser Schöpfer bietet uns unseren Platz in dieser wunderbaren Schöpfung und erinnert uns auf Schritt und Tritt wie vertrauenswürdig ER ist. Flügel, wie die des Adlers oder der Glucke für ihre Küken, sind Bilder der Geborgenheit, Fürsorge und Achtsamkeit Gottes.

Ebenso sind Schatten vor der brennenden Sonne oder den bedrängenden Erfahrungen unseres Lebens zu verstehen. So sind wir eingeladen, wann immer und wo immer, uns IHM anzuvertrauen. Ja, unser Leben ist kein Ponyhof. Wir alle kommen in vielerlei Schwierigkeiten. Auch Angst ist uns vertraut. Angst, eine Funktion unserer Seele, die wie ein Sensor gedacht ist, Vorsicht und Umsicht an den Tag zu legen und Leichtfertigkeit zu meiden.

Gottes Einladung macht deutlich, wir sind alledem nicht schutzlos ausgeliefert. ER, der uns unser Leben geschenkt hat, denkt an uns, sorgt für uns und lässt uns nicht aus den Augen. Darauf dürfen wir uns auf unseren Urlaubsreisen, aber nicht nur da, besinnen. Auch der Gang in eine alte Kirche mit ihren dicken Mauern und ihrer Kühle will eine Einladung sein. Jahrhunderte haben Menschen hier gefunden, was ihnen geholfen hat, das Leben zu bewältigen und voller Vertrauen auf diesen wunderbaren Gott zu leben. Dazu lädt uns der Spruch über diesem Sommermonat ein.

„Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten Deiner Flügel frohlocke ich.“ (Psalm 63,8)

Wieder vertraut sich ein Beter vor langer Zeit dankbar Gott an. Eine gesegnete und schöne Urlaubzeit Ihnen allen.

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