Moment Mal

Es ist Urlaubszeit. Die Koffer sind gepackt, es kann losgehen. „Gute Reise“, rufen wir einander zu. „Kommt gut wieder!“ Wir wünschen einander einen tollen Urlaub: Zeit zum Abschalten, Zeit für ein schönes Buch, Zeit mit der Familie, Zeit zum Ausschlafen und Nichtstun, Zeit, um neue Orte zu erkunden und die Natur zu genießen. Wir wünschen einander, dass alle Flieger fliegen, alle Züge pünktlich abfahren und auf der Autobahn kein Stau ist. Dass es nur schöne Überraschungen gibt. Und vor allem wünschen wir uns, dass wir einander wohlbehalten wiedersehen. „Kommt gut wieder!“

Diese Abschiedsworte erinnern mich an die alte christliche Tradition des Reisesegens. Ein Reisesegen spricht mir zu, dass einer mitgeht. Dass es da jemanden gibt, der mich auf meiner Reise beschützen und mir Gutes schenken kann. Der da ist, was auch passiert. In früheren Zeiten hatten die Menschen ein großes Bedürfnis nach Schutz und Begleitung, wenn sie eine Reise antraten. Reisen war gefährlich. Diebe konnten einen überfallen oder wilde Tiere. Noch mehr als heute war man auf die Gastfreundschaft der Einheimischen angewiesen und wünschte sich den Segen Gottes für seine Reise.

Aber auch heute schadet es nicht, einen Reisesegen im Gepäck zu haben, zum Beispiel diesen: „Möge dein Weg dir freundlich entgegenkommen, möge der Wind dir den Rücken stärken. Möge die Sonne dein Gesicht erhellen und der Regen um dich her die Felder tränken. Und bis wir beide, du und ich, uns wiedersehen, möge Gott dich schützend in seiner Hand halten.“ (Irischer Reisesegen)

Ich wünsche Ihnen eine schöne Urlaubszeit. Kommen Sie gut wieder!