Moment Mal

von Pfarrer Helmut Kautz

Josef wälzte sich hin und her! Warum musste ihm das passieren? Maria war schwanger! Aber nicht von ihm! Er wusste es genau! Streng hatten sie sich beide an das Gesetz gehalten. Bevor die Braut nicht heimgeholt ist, wird nicht miteinander geschlafen. Wie hatte sich Josef auf die Hochzeit gefreut.

Jetzt überlegte er, wie sie beide aus der Geschichte herauskommen. Er erwog ernsthaft, Maria einen Scheidebrief zu geben. So hätte sie ohne großes Aufsehen den Vater des Kindes heiraten können. Schließlich fand er doch den Schlaf und da „erschien ihm im Traum ein Engel des Herrn. “ »Josef, Sohn Davids«, sagte der Engel, »zögere nicht, Maria zu heiraten. Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn zur Welt bringen. Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von allen Sünden befreien.“(Bibel) Josef soll der Vater eines Kindes werden, welches er nicht gezeugt hat.

Viele Väter stehen heute vor dieser Herausforderung: in unklaren Verhältnissen Vater zu sein. Beschützer des Kindes, Lehrer, Aufklärer, Blitzableiter … Eben auf das Abenteuer Familie einzulassen! Das heißt zu allererst: Für andere da sein! Nicht mich in den Mittelpunkt zu stellen. Da braucht es eine klare, mutige Entscheidung für Mutter und Kind. Und für Klarheit braucht es Ruhe und Schlaf. Wir können hellwach sein und doch geht im Getöse des Tages das Wichtige unter. Da braucht es die Nacht um die Gedanken zu ordnen und Gottes Stimme zu hören. ER, der Schöpfer kann uns in der Tiefe unserer Seele ansprechen.

Ich persönlich habe beim Mittags- und Nachtschlaf immer einen Zettel und einen Stift dabei. Viele Ideen habe ich so schon festhalten können. Manche Entscheidung traf ich in einer Phase zwischen Wachen und Schlafen. Das ist ein Zeitfenster, wo Gottes Geist zu meinem Geist sprechen kann. Josef nimmt die Vaterschaft an! Die Bibel schreibt: „Als er aufwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm gesagt hatte. Er nahm Maria zur Frau.“

So konnte Jesus mit Vater und Mutter aufwachsen. Josef hatte die Spiritualität, die Würde, Weitsicht und Weisheit, Jesus den Weg zu ebnen und zu dem heranwachsen zu lassen, als der er uns bekannt wurde: der Christus. Weil Josef das Richtige tat, konnte Gottes Plan verwirklicht werden.

Wenn wir am Heiligen Abend still an der Krippe von Jesus stehen und Gottes Wort hören, können wir Teil von seinem Friedensplan für unsere Erde werden. Gesegnete Weihnachten!

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