Moment Mal

von Pfrn. Verena Mittermaier

Damit niemand leer ausgeht…

Gutes zu tun, tut gut! Diese Erfahrung machen die rund 60.000 Aktiven, die sich an den 960 „Tafeln“ im Bundesgebiet engagieren. Lebensmittel, die sonst weggeworfen würden, finden dort eine sinnvolle Verwendung. Helfer und Helferinnen sammeln die Spenden in Supermärkten, Restaurants und anderen Orten ein und geben sie in den Ausgabestellen der Tafeln an die weiter, die wenig zum Leben haben. Für Menschen mit nachweislich geringem Einkommen ist die Tafel ein wichtiger Anlaufpunkt, der Halt und Sicherheit gibt. Wenigstens zweimal pro Woche ist verlässlich für Gemüse, Joghurt, Backwaren oder anderes gesorgt - je nachdem, was der Tafel gerade gespendet wurde.

In letzter Zeit stoßen jedoch viele Tafeln an ihre Grenzen, so auch an den Prignitzer Standorten in Perleberg, Pritzwalk und Wittenberge. Die Zahl derer, die sich Hilfe bei der Tafel erhoffen, ist stark gestiegen, „inzwischen sind es fast doppelt so viele wie früher“, sagt Marlies Müller von den Prignitzer Tafeln. Dazu gehören einerseits Geflüchtete aus der Ukraine, andererseits Menschen, die sich die höheren Preise für Lebensmittel und Energie nicht mehr leisten können. „Viele Rentner sind dabei und viele sogenannte Aufstocker, deren Arbeitslohn nicht zum Leben reicht“, erklärt Müller. Zugleich bekommen die Tafeln aber weniger Lebensmittelspenden, denn auch in den Supermärkten macht sich ein verändertes Kauf- und Planungsverhalten bemerkbar, es bleibt weniger übrig. Nicht zuletzt spüren auch die Tafeln, dass der unvermeidliche Sprit für die Fahrten zu Spendern oder der Strom für die Kühlung teurer wird.

Mehr Andrang, weniger Spenden, höhere Kosten - aktuell müssen die Prignitzer Tafeln mehr Menschen abweisen, als ihnen lieb ist. Es ist schlicht nicht genug für alle da.

Im Evangelischen Kirchenkreis Prignitz rufen wir daher gemeinsam mit anderen Akteuren der sozialen Arbeit und der Flüchtlingshilfe dazu auf, die Tafeln zu unterstützen. Sicher können und sollen die Tafeln nicht die langfristige politische Aufgabe lösen, allen Menschen ein Auskommen zu gewährleisten. Aber: Welche der hungrigen Menschen, die heute in der Schlange stehen, sollen sie denn wegschicken? Unsere Spende, ob in Form von abgepackten Lebensmitteln oder Geld, hilft in dieser angespannten Zeit, dass bei den Tafeln möglichst keiner leer ausgeht. Machen Sie doch mit. Sprechen Sie mich oder die Tafel-Mitarbeitenden an. Steuern Sie nach Ihren Möglichkeiten etwas bei. Denn Gutes zu tun, tut gut.

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