Moment Mal
von Pfarrer Olaf Glomke
Was bleibt von Ostern?
Die Osterfeiertage sind vorbei. Allein die Schülerinnen und Schüler haben eine Woche Osterferien. Alle Ostereier im Garten und im Haus sind (hoffentlich) gefunden. Die Hefezöpfe waren lecker.
Was bleibt von Ostern? Ostern, als das höchste christliche Fest ist nicht so populär wie Weihnachten. Auch klar, wie ein Kind geboren wird, dass wissen wir. So ein Baby ist süß, rührt unser Herz. So hilflos waren wir auch einmal.
Aber was bleibt nach Ostern? Wie geht Auferstehung? Die Erzählungen in der Bibel vom Ostermorgen bleiben zunächst alle vor dem leeren Grab stehen. Erschrocken, fassungslos. Der Tote ist weg! Jesus ist weg! Nur die Leinenbinden lagen noch da. Der Erste, der zur Grabkammer kommt, schaut nur hinein. Näher traut er sich nicht heran. Wie würde ich mich fühlen, wenn ich an einem frischen Grab stehen müsste, in das erst vor wenigen Tagen ein Mensch gelegt wurde? Ich würde vorsichtig, ganz vorsichtig über den Rand der Gruft schauen.
Denn: Das kann nicht sein! Ein leeres Grab. Unglaublich! Das ist es, was Ostern so wenig populär macht. Ein Verstorbener kommt in unserer Welt nicht einfach weg! Die Menschen, die damals die Ersten an der Grabkammer waren, konnten es auch nicht fassen. Obwohl es Jesus ihnen selbst angekündigt hatte. Es hat nur niemand verstanden.
Vielleicht können uns zwei Symbole helfen. Wie werden eigentlich Hühnereier zu Ostereiern? Das Ei ist ein Symbol für die Auferstehung. Das Küken muss die harte Eierschale durchbrechen, um ins Leben zu schlüpfen. Das haben die Menschen damit verglichen, dass Jesus aus dem geschlossenen Grab auferstanden ist. Und das Verstecken der Eier will sagen: Ihr sucht Jesus an der falschen Stelle. Auf eure Weise werdet ihr ihn nicht finden.
Und der Osterhase? Er ist ein Sinnbild für das Leben. Hasen sind sehr fruchtbar und bekommen sehr viele Jungen. Darum: Ostern hat mit dem Leben zu tun. Mit einem Neubeginn. Nach einer schweren Zeit. Das Leben setzt seinen Weg mit mir fort. Nur manchmal anders. Das alles ist nicht leicht zu verstehen. Für die Christen damals ist Jesus nicht tot geblieben. In dem sie sich von ihm erzählen, lebt er unter ihnen weiter. Erst nach und nach haben sie verstanden.
Und wir? Wir können glauben, was kaum zu fassen ist, so wie in jedem Jahr der Frühling unsere „Lebensgeister“ weckt und auferstehen lässt, nach einem langen Winter.
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