Moment Mal

von Pfrn. Johanna Köster

Gute Vorsätze für das neue Jahr

Mit dem Beginn eins neuen Jahres verbinden sich für mich auch die guten Vorsätze; Was will ich künftig alles anders, neu oder besser machen? Leider sind mir auch dieses Mal als erstes Sachen eingefallen, die ich mir auch schon in den letzten Jahren immer wieder vorgenommen habe: Mehr Sport machen, mehr an der frischen Luft sein, mehr Zeit für Freundinnen und Freunde einplanen.

Im Trott der Gewohnheiten ist immer nichts daraus geworden. Offenbar klappt es nicht so richtig mit den guten Vorsätzen, wenn sie darin bestehen ‚mehr‘ zu wollen als im letzten Jahr. Aber wie wäre es, wenn ich mir für dieses Jahr vornehme, weniger zu machen? Mal Freiräume zu schaffen, unbelegte Zeiten und zu gucken, was dann passiert?

Wem begegne ich, wenn ich ohne Plan, aber mit Zeit durch die Straßen laufe? Auf welche Ideen komme ich, wenn ich gerade nicht an einer bestimmten Sache weiterarbeiten muss? Für das kommende Jahr will ich mir das vornehmen. Platz lassen, Leerstellen zu schaffen für die Begegnung mit anderen und mit mir selbst.

Ich glaube, dabei wird mir auch Gott begegnen. Er ist da, wenn ich mich für das Ungeplante öffne, wenn es still wird in mir. Er ist da in dem Lachen und dem Weinen meines Gegenübers. So oft habe ich mir schon Pläne gemacht und dann ist es doch anders gekommen. Nicht, weil ich nicht von der Couch runter kam für den Sport, sondern auch, weil wir eben doch nicht alles, in der Hand haben, was in unserem Leben passiert.

Im biblischen Buch der Sprüche steht: Des Menschen Herz erdenkt den Weg, aber Gott lenkt den Schritt. Darauf will ich vertrauen, wenn im neuen Jahr wieder so manches anders kommt, als ich mir das vorstelle. Ja, es bringt Frust, wenn Wünsche und Ziele unerreichbar bleiben. Aber die Gewissheit, dass schließlich alles in Gottes Hand liegt, hilft mir auch. Sie schützt mich davor, immer nur meinen eigenen Plänen nachzujagen.

Ich kann Raum lassen für das, was auf mich zukommt. So betrete ich das neue Jahr 2022 wie einen Weg, nicht ohne Vorsätze, Wünsche und Ziele, aber in dem Wissen, dass ich laufe unter dem Schirm des Höchsten, der meinen Schritt führt.

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