Moment Mal

von Superintendent i.R. Peter Heß

Worauf es ankommt!

Es gibt eine Frage, die Menschen immer schon bewegt. Sie bestimmt uns im Tiefsten: Was ist wirklich wichtig!? Was trägt und erfüllt uns?!

Konsum und Erfüllung von Wünschen haben sich immer als Irrweg erwiesen. Das vergangene Jahr schien unsere Aufmerksamkeit dabei zu verändern. Die Bibel will uns Antworten geben. Gott weiß, worauf es ankommt, damit unser Leben sich lohnt, erfüllend ist, uns und auch IHM gefällt.

Mir ist klar, dass die Frage nach Gott für viele heute längst nicht mehr so an diese Grundfrage gekoppelt ist. Wir haben weithin vergessen, dass ER es ist, der sich um uns kümmert, dem wir wichtig sind und mit dem wir rechnen können. Auch die Philosophen stießen bei dieser Grundfrage immer wieder auf den, der dieser Welt und unserem Leben Sinn und Ziel gegeben hat. Dabei kommt dann die Frage auf wie wichtig mein Nächster ist und wie wichtig ich bin.

Den Schlüssel gibt die Bibel in einem weithin immer noch bekannten Satz: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen Deinen Kräften. Das andere ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Es ist ein Dreiklang, in dem das Geheimnis liegt. Liebe ist immer Beziehung und bedeutet sich nahe kommen und sich kennenlernen! Somit ist sie Wagnis und Überraschung zugleich. Dabei werden Erwartungen enttäuscht, die wir immer wieder aneinander haben. Enttäuschungen sind wichtig, weil sie uns in die Wirklichkeit holen.

Es bleibt die Frage nach Gott, die über allem steht. Gott und wir, das ist für unser gesamtes Sein wichtig. Gott interessiert sich für unser ganzes Leben. Es steht fest: seine Liebe zu uns durchzieht unser Leben. ER ist immer schon in uns verliebt, ehe wir es merken.

Gerade feierten meine Frau und ich Goldene Hochzeit. Unser Rückblick, auch in unsere Bilderalben, hat uns einfach nur froh und dankbar gemacht, weil Gottes Liebe unsere Liebe zueinander gespeist und am Leben erhalten hat. Und das ist ja die Frage nach dem Nächsten. Je näher wir uns sind in Ehe, Familie, Freundschaft und..., um so herausfordernder wird es mit der Liebe. Sich kennenlernen macht die Liebe zur lohnenden „Aufgabe“. So wächst Treue.

Und Ich? Ja, es ist wie eine Klammer: Gott zuerst und ich nicht zuletzt. Nicht Egoismus ist gemeint, sondern eine gesunde Selbstwahrnehmung und Selbstannahme. Wer sich selbst nicht mag, wird nicht lieben können. Immer wieder habe ich erlebt, dass Menschen, die Gottes Liebe zu sich entdeckt haben, sich neu dankbar annehmen und lieben konnten. Dann fällt es leichter, auch den anderen anzunehmen und zu lieben.

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