Moment Mal
von Pfarrer Gérôme Kostropetsch
Ist das nicht schön? Der Frühling ist da. Er bahnt sich den Weg. Die Sonne wird stärker und ihre strahlen wärmen mein Gesicht. In den Büschen und Bäumen höre ich das Gezwitscher der Vögel. Hier ein kleiner Spatz und da eine Meise – oder hatten die doch andere Namen? Egal. Hauptsache die Welt erwacht wieder aus dem Winterschlaf.
Ich mag diese Zeit, in der alles allmählich anfängt zu blühen. Ich mag es, wenn ich draußen sein kann, ohne mich dick einzupacken. Handschuhe und Mütze können zuhause bleiben, die Jacken werden dünner. Herrlich. Draußen sein, ein Frühlingsspaziergang. Ich entdecke die ersten Frühblüher. Vorsichtig graben sie sich aus der Erde hervor. Sprießen zart empor und zeigen das aufkeimende Leben an. Es ist so schön zu sehen, wenn alle Pflanzen wieder anfangen Knospen hervorzubringen. Und wenn diese Knospen dann irgendwann aufspringen und man die bunten Blüten in ihrem Innern erahnen kann.
Der Frühling ist für mich ein wunderbares Symbol für Hoffnung. Ein Jahr schon begleitet uns die Pandemie und schränkt uns ein. Dabei die Hoffnung nicht zu verlieren, kann sehr schwer sein. Und da kommt der Frühling. Im Frühling wird die Natur neu zum Leben erweckt. Ein Neuanfang. Neuen Mut zu schöpfen und die Hoffnung nicht zu verlieren ist wichtig. Der Frühling zeigt uns auf beeindruckende Weise die Osterbotschaft. Das Leben siegt, setzt sich durch, gegen alles Leid und Tod.
Neulich sah ich beim Spazieren folgendes: Ein paar Schneeglöckchen sind an einer Stelle gewachsen, die wie tot wirkte. Die alten, verwelkten Blätter lagen herum, der Boden war nicht zu sehen, geschweige denn etwas Grün. Ein nackter Strauch, an dem noch keine Knospen sprossen. Und mittendrin die zarten weiß-grünen Pflänzchen. Leben an einem scheinbar toten Ort.
Lassen Sie uns die Hoffnung nicht verlieren. Die Hoffnung, dass es besser werden kann. Und lassen Sie uns etwas finden, dass uns Freude macht. Vielleicht der Spaziergang durch die Frühlingswelt? Bleiben Sie gesund und behütet.
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